Auch wenn vermeintliche Brutalität und Gewalt der Kämpfe und ihr
Publikum, meist angesiedelt zwischen Unterschicht und B-Prominenz,
Bessersituierte oder pazifistische Intellektuelle mit angewidertem
Gesicht von modernen Gladiatorenkämpfen sprechen lassen, so
existiert doch noch ein kulturelles Gedächtnis, dass unter anderem
Ernest Hemingway oder Albert Camus als begeisterte Boxer zu nennen
weiß und Joe Louis, Jack Dempsey und Muhammed Ali als Helden zählt.
Unser Gedächtnis wird durch A. J. Lieblings großartige Boxreportagen
aufgefrischt, die zwischen 1951 und 1955 entstanden und im New
Yorker erschienen, sind nun ins Deutsche übertragen worden. Frau Lumpini berichtet.
Wir stehen an der Schwelle zu einem Medienwechsel für Geschriebenes wie er nur mit dem Verdrängen der Steinplatte durch den Papyrus zu vergleichen ist. Gestandene Fortschrittsverweigerer argumentieren noch heute, der Brand der Bibliothek zu Alexandria hätte vermieden werden können, würden wir heute noch Keilschrift in Lehm drücken. Das Ebook kommt trotzdem, weiss Herr Falschgold.
Man hat als Zoni machmal das Gefühl, Stanislaw Lem, wäre nur von ostdeutschen Jugendlichen unter 16 gelesen worden. Wenn das so wäre, wäre es schade und dringend zu korrigieren. Z.b. mit dem Hörspiel „Der futurologische Kongress“.