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Gewissheiten

Was man nicht alles so weiß. Wann Till Eulenspiegel gelebt, wer den dreißigjährigen Krieg verursacht hat. Wie man sich als Frau zu fühlen hat und was überhaupt eine ist. Wo man herkommt. Na wenn man irgendwas weiß, dann doch das. Oder?!

Dem „oder“ gehen mit ganz unterschiedlichen Büchern auf den Grund: Herr Falschgold mit Tyll von Daniel Kehlmann, Irmgard Lumpini mit Robert Galbraiths „Troubled Blood“ und einer Abschweifung zu „How To Be a Woman“ von Caitlin Moran, Anne Findeisen mir „Herkunft“ von Saša Stanišić.

Und hinterher gibt’s ordentlich Streit Diskussion!

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In die Stadt!

Im Dorf, speziell im österrechischem Hinterland mag es schön sein, heutzutage sogar aushaltbar, aber wenn man erfährt, wie es Monika Helfers allzuschöner Großmutter 1914 ergang, kann man nur sagen: In die Stadt! Anne Findeisen bespricht den Bestseller „Die Bagage“

Wenn man in New York lebt und Poker spielen will, heißt es zunächst mal „raus aus der Stadt“, zumindet über den Hudson nach New Jersey, denn dort ist Onlinepoker nicht verboten. Und ohne den ist es heute wirklich nicht mehr möglich eines Tages in der Stadt anzukommen, in der man sich die ganz großen Preise holen kann – Las Vegas. Wie man das schafft, innerhalb eines Jahres und ohne vorher je Poker gespielt zu haben und, wichtiger, was man dabei über sich selbst lernt beschreibt Maria Konnikova in „The Biggest Bluff“, Herr Falschgold berichtet.

Gefühlt „schon immer“ in der Stadt New York lebt Bill Cunningham, jahrzentelang Modefotograf für die New York Times. Doch es gab ein Leben vor dem Fahrrad, dem blauen Cape und der Nikon über der Schulter. Davon berichtet der Fotograf selbst in seiner posthum veröffentlichten Autobiographie „Fashion Climbing“ – Irmgard Lumpini erzählt.

Diskutiert wird anschließend aufregend lange, die Bücher gaben es her.

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Nachkriegszeiten

Kriege verändern alles.

Thomas Cromwell zog für den französischen König in den Krieg gegen Spanien, um sich ein paar Jahre später als der engste Vertraute König Henry des VIII wiederzufinden. Hilary Mantel schreibt die Story neu in ihrer Thomas Cromwell Trilogie „Wolf Hall“, „Bring up the Bodies“ und „The Mirror and the Light“.

In der von Irmgard Lumpini besprochenen utopischen „..in Death“ Serie von J. D. Robb beseitigen Bürgerkriege in den USA und Europa mal ebenso den Rassismus, utopische Literatur heißt nicht ohne Grund so, aber Mord und Totschlag bleiben Konstanten.

Anne Findeisen las „Altes Land“, ein Roman von Dörte Hansen, die berichtet von der Flucht einer Mutter mit Tochter, einer Flucht einer Tochter von ihrer Mutter und verliert dabei dennoch nicht den Humor.

Anschließend: kein Krieg, nein, Deeskalation bei Bier und Crémant, so löst das Studio B – Kollektiv ihre Konflikte. Die Welt möge lernen.

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Alle Themen dieser Welt

„Sei Wasser“ sagte einst Bruce Lee (und heute 7 Millionen in Hong-Kong), „Das Leben, ist ein Fluss“ sagt Irmgard Lumpini und bespricht unter dieser Überschrift Diane Setterfields „Once Upon a River“, ein Episches Werk über das Leben an der Themse vor über 150 Jahren.

Zwischen zwei Wassern spielt, dem Hudson und dem East River spielt, traditionsgemäß, die Handlung von Siri Hustvedts „Was ich liebte“, besprochen von Anne Findeisen.

Und gänzlich unter, auf und im Wasser aller Art: Ozean, Amazonas oder Nährlösung spielt der abgefahrenste Roman seit langem: „The Death and Life of Schneider Wrack“ von Nate Crowley, hier besprochen in einer Rezension in der Herr Falschgold ohne mit der Wimper zu zucken noch locker William Ford Gibson und James Joyce mit reinpackt.

Und das sind sie: alle Themen dieser Welt, wie wir in der Diskussion feststellen werden.

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Die Weihnachtsbuchempfehlungssendung 2019

Jedes Jahr um den Nikolaus herum sitzen sie in der Falschgoldschen Küche: Irmgard Lumpini, Anne Findeisen und Herr Falschgold. Eine/r hustet meistens, eine/r hat schon einen Glühwein getrunken, oder drei, und dann klopft es an der Tür und freudig rennen die Kinderlein, denn der Mikis, der Wesensbitter, steht vor der Tür und bringt wieder Bücher, von denen hier noch nie jemand etwas gehört hat. Dem stehen die drei Vollmitglieder des Studio B – Kollektivs jedoch in nichts nach, nein, auch sie packen aus und die Empfehlungen in eine alljährliche Podcastepisode, damit alle etwas davon haben – nicht nur die, die die Diskussion darüber durchführen, sondern auch die, die vorweihnachtliche Furcht vor Verschenkversagen fühlen. Hat hier jemand noch Restalkohol?

Hier zum Bestellen und Verschenken die Liste der Bücher – und natürlich gibt es nicht nur einen Onlinehändler, es gibt mehrere und, nein?, doch!, Oooh!, den Buchhändler um die Ecke, der auch eine Katze hat, die am Weihnachtsabend gefüttert werden will.

Anne Findeisen

Irmgard Lumpini

Herr Falschgold

Mikis Wesensbitter

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Was ein Theater!

Theater, die Schauspielerei, für manche ist es Kunst, für andere Mittel zum Zweck, zur Unterhaltung, zum Fühlen, zum die Wahrheit sagen, wo Illusion erwartet wird. Man kann sich erinnern, man kann protestieren oder einfach nur Beobachtungen mitteilen. Und, das Wichtigste, man hat eine Bühne, man wird gehört, und, das Schlimmste, hinterher darf jeder sagen, was er davon hält, was man gerade produziert hat. Heute:

Irmgard Lumpini, die den Roman „Girl, Woman, Other“ von Bernardine Evaristo las, Anne Findeisen, die das Gleiche tat mit Joachim Meyerhoffs „Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke “ und Herr Falschgold, der von Sally Rooneys Erstlingswerk „Conversations with Friends“ berichtet.

Anders als im Theater kann man sich in einer Diskussion nicht hinter Kunstfiguren und Alter Egos verstecken, da wird ohne Handschuhe geboxt, es fließen Tränen und auch Blut. Aber vielleicht auch nicht. Oder doch?!

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Perspektiven

Die Mitglieder des Studio-B-Kollektivs sehen viele Dinge unterschiedlich, was die Diskussionen interessant und eigentlich nur deshalb gewaltfrei macht, weil wir alle ganz furchtbar zivilisiert sind (und Irmgard Kampfkunst beherrscht).

Für die Hörer bringt das den Vorteil, dass sie nicht nur sehr unterschiedliche Bücher vorgestellt bekommen, sondern neben dem Daumen hoch oder runter manchmal auch ein „nun ja…“.

Doppelt perspektivisch wird es, wenn zudem noch die Bücher selbst ihre Geschichte von unterschiedlichen Standpunkten erzählen und völlig unabgesprochen tun das alle heute vorgestellten:

Laura Lippmans “Lady in the Lake”, vorgestellt von Irmgard Lumpini, lässt viele Protagonisten selbst zu Wort kommen, um von zwei Morden im Baltimore der 1960er Jahre zu erzählen.

T. C. Boyle stellte in den frühen Neunzigern des letzten Jahrhunderts in “América”, leider immernoch aktuell, mexikanische Einwanderer und amerikanische Besitzstandswahrer gegeneinander auf. Anne Findeisen bespricht den Klassiker.

Und ganz frisch aus der Druckerpresse verwickelt uns Taffy Brodesser-Akner in “Fleishman Is in Trouble” in eine Scheidungsgeschichte von New Yorker Upperclassern, dass uns nur so schwindlig wird – findet Herr Falschgold.

Diskutiert wird hinterher logischerweise – wie immer zivilisiert. Kind of..

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Gute Bücher

Es gibt so viele furchtbar schlechte Bücher, dass man manchmal vergisst wie viel ein solide gutes Buch wert ist (ja, liebe Lokalkriminalverlage a la „Mord in Dresden“ wir leeren unser Postfach – direkt in die Bücherspende). Kein „ah, unvergesslich“, kein „oh, bewegend“ ist in dieser Sendung zu hören, jedoch dreimal „empfehlenswert“ und manchmal ist es genau dass, was man als Hörer hören und als Rezensent rezensieren möchte.

Als da wären:

  • „Little Fires Everywhere“ von Celeste Ng, empfohlen von Irmgard Lumpini
  • der sechste Teil der David Hunter Reihe von Simon Beckett „Die ewigen Toten“ empfohlen von Anne Findeisen
  • Ian McEwans „Nutshell/Nusschale“ empfohlen von Herrn Falschgold.

Empfehlungen allenthalben.

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Bücher zum Lachen (sog. Humor)

Ob berechtigt oder nicht wird von Teilen des Studio B Kollektivs die Humorkompetenz von Teilen des Studio B Kollektivs bezweifelt, weswegen der Falschgoldsche Vorschlag aus dem Halbfeld, eine Sendung zum Thema „Humor“ zu machen, jahreszeitgemäß passend zu Fasching und dem nicht weniger schlimm klingenden lokalen Festival „Humorzone“, mit Seufzen und Stöhnen bedacht wurde.

Aber robust konstruktiv wie wir nun mal sind, luden wir uns einen Fachmann dazu, Mikis Wesensbitter mit nun schon drei Büchern im Regal, allesamt wirklich funny. Irmgard Lumpini bekam Hilfestellung was die Buchauswahl betrifft, Anne Findeisen kramte in ihrer Witzekartei und Herr Falschgold, las zur Abwechslung mal ein Buch von einem lustigen Menschen.

Hinterher diskutieren vier Deutsche den Humor.

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Nutzen

Selbst im Vollrausch kann man noch Ratschläge bekommen wie diesen: „Es möge nutzen!“ oder kurz: Prosit. So überschreibt denn auch Anne Findeisen ihre Rezension von Peter Richters 2011er Buch „Über das Trinken“ und kommt zum Ergebnis: tut es!

Aussortiert weil unnütz sind viele der handelnden Personen im neuen Roman von Rachel Kushner, „The Mars Room“ – sie sitzen hinter Gittern, zum großen Teil lebenslänglich. Wie das beschrieben wird, sprachlich wie literarisch, beeindruckte Irmgard Lumpini, und zwar sehr.

Wie nützlich das Schlafen ist, muss Herrn Falschgold, einem passionierten Mittagsschläfer, niemand erklären. Weit wichtiger, weil überlebenswichtig bei -62 Grad Celsius, ist das in einem fiktiven Wales im neuen Buch von Jasper Fforde,  „Early Riser“ oder auf volldeutsch „Eiswelt“. Von Mikis Wesensbitter in der letzen Weihnachtssondersendung empfohlen sagt Herr Falschgold in vielen Worten: brilliant!

Niemals unnütz war es sich zu streiten und nur minder nützlicher ist es, sich zu vertragen. Was das Studio-B-Kollektiv in der Diskussion demonstriert.

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Jeschenke! Die Weihnachtsausgabe 2018.

Wie es gute Tradition ist seit, ähm, 2017, kommt um die Weihnachtszeit unser Freund Mikis Wesensbitter zu Besuch und stellt bei Glühwein und Gedöhns mit uns zusammen den Hörerinnen und Hörern die Lese- und Geschenkempfehlungen in den Podcast.

Ebenso Tradition ist, dass er neue Stories dabei hat, und diesmal sogar ein ganzes Buch davon: „Guten Morgen, Du schöner Merhzweckkomplex“ heisst es und wir brechen uns überhaupt keinen ab in Sachen journalistischer Ethik, wenn wir aus tiefster Überzeugung sagen, dass es unter einen jeden Gabenbaum gehört. Und wer es nicht glaubt, bekommt eine Leseprobe und dann glaubt er es mehr als der 12-jährige Herr Falschgold an den Weihnachtsmann.

Und weil sich niemand merken kann, was im Podcast so alles empfohlen wird, hier die Merkliste:

Mikis Wesensbitter:

Irmgard Lumpini:

Anne Findeisen:

Herr Falschgold:

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Verhältnisse

Verhältnis. Was ein hässliches Wort, wenn man es im Kontext einer großen Liebe Liebe betrachtet, wie sie im von Anne Findeisen besprochenen Roman „Wir sagen uns Dunkles“ von Helmut Böttiger beschrieben wird. Es lieben sich Ingeborg Bachmann und Paul Celan und dass es nicht einfach war ist ein Euphemismus.

Schon brauchbarer wird das Wort wenn es um die Verhältnisse innerhalb einer Familie geht, zumal wenn sie so langlebig, verschieden und in Texas angesiedelt ist, erzählt im von Irmgard Lumpini besprochenen preisgekrönten Roman „The Son“ von Phillip Meyer.

Und endgültig angebracht ist der Begriff in der ebenfalls von Preisen überschütteten SciFi-Space-Opera-Trillogie „Ancillary Justice“, „Ancillary Sword“, „Ancillary Mercy“, denn eine Künstliche Intelligenz gibt einen rechten Shit auf ästhetische Empfindlichkeiten und wenn sie irgendetwas interessiert, dann in welchem Verhältnis die Welt zu ihr und zu einander steht.

Das alles gibt sehr viel Stoff für vertiefende Betrachtungen in der Diskussion, also, verhältnismäßig. Hüstel..

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Sommer, Sachbuch, Studio B

Sachbücher,  päh! Wie trocken, dachte sich das Studio B Kollektiv und stellte den Sekt, respektive G & T auf den Tisch, auf dass es in den Mikrofonen nur so klimpert. Aber weit gefehlt. Irmgard Lumpini war ganz enorm angetan von Hans Roslings „Factfulness“, einem Buch, welches Hoffnung spendet völlig ohne Spiritualität. Anne Findeisen war, vielleicht ein wenig überraschend, nicht enttäuscht von dem augenverleiernd betitelten „Das Kind in dir muss Heimat finden“ von Stefanie Stahl. Und Herr Falschgold bewegt sich mit seinem Fast-Sachbuch-Roman „Infomocracy“, geschrieben von Malka Older, am Rande der Legalität was das Sendungsthema betrifft, aber begründet wohl, warum man das Buch als Sachbuch lesen kann und muss.

Into the Future! Cheers!

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Hoffnung

Daß man mit dem ganzen Shit um einen herum, dessen Eisspitze nur Trump heisst und der jetzt doch schon zwei, drei Jahre rumeitert, mindestens, nicht ganz allein ist, macht Hoffnung.

Dass man Autoren wie Stephen King hat, der Spannung mit Handwerk und dem richtigen Platz für’s Herz verbindet, oder Siri Hustvedt, die sich nicht beirren lässt von 280-Zeichen-Statements und wider die Gewissheit streitet und N K Jemisin, die das Genre „Dicker fetter Fantasyschinken“ mit sprachlichem Erfindungsreichtum und einem Sinn für Aufklärung bereichert ohne, auch nur einem Leser damit auf den Sack zu gehen:

Das macht Hoffnung und da bleibt selbst bei den dümmsten Provofragen des Herrn FG am Ende alles friedlich in der Diskussion. Das braucht man auch mal.

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Rückspiel

Halbzeit zwei. Es wurden die gleichen Bücher gelesen, wie in der letzten Sendung: Nathanial Hawthornes Kurzgeschichten, Michael Wolffs “Enthüllungsbuch” über Donald Trump “Feuer und Zorn” und Lisa Jewells “The Girls in the Garden” – aber besprochen werden sie jeweils von den Rezensenten, die sich in der Diskussion zur letzten Show nicht vorstellen konnten, daß sie diese Bücher auch nur ansatzweise interessieren. Das kann heiter werden.

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Hinspiel

Wenn man jedem Rezensenten freie Hand lässt, was die Buchauswahl betrifft und man sowohl in der anschliessenden Diskussion kein wirklich übergreifendes Thema findet, als auch am Ende derselben zu dem Entschluss kommt, diese Bücher in verringtauschten Rollen nochmals rezensieren zu müssen, spricht das entweder für oder gegen die Bücher, für oder gegen die Rezensenten – auf alle Fälle aber für eine kontroverse Sendung.

Hier sind die Objekte der Konfusion:

Irmgard Lumpini las „The Girls in the Garden“ von Lisa Jewell. Anne Findeisen entdeckt die Welt der Kurzgeschichten für sich mit einem Klassiker: Nathaniel Hawthornes “Der Garten des Bösen”,  und Herr Falschgold  bespricht das am 16. Februar auf Deutsch erscheinende Enthüllungsbuch “Feuer und Zorn: Im Weißen Haus von Donald Trump”, geschrieben von Michael Wolff.