Auch Rezensenten, denen mit dem Buch vorm Kamin der Winter nicht so viel zu schaffen machen sollte wie spargeldünnen Langlaufzealoten, geht die kalte Dunkelheit gelegentlich gehörig auf den Keks.
Um so verwunderlicher, dass dem Verfasser des Aufmachers für die aktuelle Studio B Sendung erst justament beim Schreiben dieser Zeilen auffällt, dass alle drei besprochenen Bücher zu großen Teilen in schweißtreibenden Jahreszeiten und Gegenden spielen. Das spricht wohl deutlich für die inhaltlichen Fesselungskünste der Werke, die da wären:
The Summer Without Men von Siri Hustvedt: Irmgard Lumpini ist ob des auf billigstem Papier gedruckten Paperbacks der englischen Ausgabe von Siri Hustvedts neuem Roman „The Summer Without Men“ gerührt: die älteste Geschichte des Patriarchats (Mann verläßt Ehefrau nach 30 Jahren für eine Jüngere) wird mit Poesie, seltsamen Briefwechseln, einem pornographischen Tagebuch, Wissenschaftsgeschichtskritik, unzähligen Frauen jeder Generation und einer Vorläuferin der Stitch’n’Bitch Bewegung intim und hinreißend erzählt.
Spin von Robert Charles Wilson: Offiziell ein Science Fiction Roman und passend auch mit einer grandiosen, fantastischen Idee gesegnet – aber trotzdem viel mehr als das.
und
Die Lügen des Locke Lamora von Scott Lynch: Ein gerissener Roman über gerissene Betrüger in einer Fantasywelt irgendwo zwischen Venedig und Alchemistan
Viel Vergnügen wünschen
Irmgard Lumpini und Herr Falschgold