Autor: Irmgard Lumpini, Anne Findeisen & Herr Falschgold
Let’s talk about.. Nutzen
Niemals unnütz war es sich zu streiten und nur minder nützlicher ist es, sich zu vertragen. Was das Studio-B-Kollektiv in der Diskussion demonstriert.
Nutzen
Let’s Talk about.. Verhältnisse
Eine Rezension ist oft genug viel zu kurz um die wirkliche Begeisterung für ein Werk zum Ausdruck zu bringen. Oder zu erklären, worum es geht. Oder man kann einfach nicht genug davon bekommen und muss es noch und nochmal sagen. Leseempfehlung! 10 Minuten lang! Mindestens! So geschehen auch heute wieder in der Studio B – Diskussion..
Verhältnisse
Let’s talk about.. Sachbuch
Gibt es ein schöneres Geräusch als das Klimpern von Eiswürfeln in alkoholischem Getränk? Nein, aber Irmgard Lumpini, Anne Findeisen und Herr Falschgold unterlegen es zudem mit geistvoller Diskussion! (Get it? Get it?)
Prost!
Let’s Talk about.. Hoffnung
Wenn alle von allen Büchern begeistert sind, sich am Ende schwören der Anderen vorgestellte Werke zu lesen (ok, Herr Falschgold etwas vager) dann sind wir in der einen Sendung im Jahrzehnt ohne jeden Streit. Das braucht Ihr wie wir einmal.
Rückspiel
Halbzeit zwei. Es wurden die gleichen Bücher gelesen, wie in der letzten Sendung: Nathanial Hawthornes Kurzgeschichten, Michael Wolffs “Enthüllungsbuch” über Donald Trump “Feuer und Zorn” und Lisa Jewells “The Girls in the Garden” – aber besprochen werden sie jeweils von den Rezensenten, die sich in der Diskussion zur letzten Show nicht vorstellen konnten, daß sie diese Bücher auch nur ansatzweise interessieren. Das kann heiter werden.
Let’s Talk about.. Dritte Halbzeit
„..wir bringen Euch zum Bahnhof“ sangen sich die Mitglieder des Studio B Kollektiv nicht zu (verstehen nur Dresdner) aber blutige Nasen gab es zumindest verbal. Zwei gegen einen ist aber auch unfair, und Irmgard Lumpini und Herr Falschgold schämten sich am Ende vielleicht sogar ein bisschen.
Fight!
Hinspiel
Wenn man jedem Rezensenten freie Hand lässt, was die Buchauswahl betrifft und man sowohl in der anschliessenden Diskussion kein wirklich übergreifendes Thema findet, als auch am Ende derselben zu dem Entschluss kommt, diese Bücher in verringtauschten Rollen nochmals rezensieren zu müssen, spricht das entweder für oder gegen die Bücher, für oder gegen die Rezensenten – auf alle Fälle aber für eine kontroverse Sendung.
Hier sind die Objekte der Konfusion:
Irmgard Lumpini las „The Girls in the Garden“ von Lisa Jewell. Anne Findeisen entdeckt die Welt der Kurzgeschichten für sich mit einem Klassiker: Nathaniel Hawthornes “Der Garten des Bösen”, und Herr Falschgold bespricht das am 16. Februar auf Deutsch erscheinende Enthüllungsbuch “Feuer und Zorn: Im Weißen Haus von Donald Trump”, geschrieben von Michael Wolff.
Let’s Talk about.. Hinspiel
Wenn man am Ende einer Diskussion spontan zu dem Ergebnis kommt, daß man in der nächsten Sendung die gleichen Bücher nochmal besprechen wird, aber natürlich von den jeweils anderen Kollektivmitgliedern rezensiert – dann war es entweder kontrovers oder kontrovers. Na was wohl?
Wir vom Studio B Kollektiv werden im persönlichen Gespräch mit unseren Hörern schon gelegentlich auf die von uns aus dramaturgischen Gründen verwendete Mundart angesprochen. Da wir Kunst nicht erklären, zumindest nicht die eigene, bieten wir zur diesjährigen Weihnachtssendung eine dialektische Alternative. Sie heißt Mikis Wesensbitter und Herr Falschgold kennt den sich hinter diesem Pseudonym verborgenen Menschen, Freund, ja: Menschenfreund!, seit so vielen Jahren, daß er sich weigert diese Zahl zu nennen, um die Zielgruppe nicht zu schockieren.
Neben der sprachlichen Aufmischung bietet Mikis noch zwei weitere Gründe zur Teilnahme am diesjährigen Weihnachtspalaver: Er hat einen anderen Literaturgeschmack, was in vielfältigeren Empfehlungen resultiert (s.u.) und er schreibt selbst, unter anderem hier und hier zu lesen, so daß uns Mikis die größte Freude machte konnte: zwei selbst geschriebene und performte Weihnachtsgeschichten, die unsere, wie immer feucht-fröhlichen Buchempfehlungsdiskussionskulturkämpfe bestens unterhaltend unterbrachen.
Genug jedoch! Band ab!
Buchempfehlungen:
Mikis Wesensbitter
| Irvine Welsh | Kurzer Abstecher | |
| John Niven | Alte Freunde |
Irmgard Lumpini
| Andi Zeisler | We were Feminists once | |
| Andi Zeisler | Wir waren doch mal Feministinnen | |
| Annette Baldauf, Katherina Weingartner (Hg.) | Lips Tits Hits Power? Popkultur und Feminismus | |
| Robert Shea (Autor), Robert A. Wilson (Autor), Udo Breger (Übersetzer) | Illuminatus! Die Trilogie: Das Auge in der Pyramide / Der goldene Apfel / Leviathan | |
| Simon Chritchley | What we think about when we think about football |
Anne Findeisen
| Simon Beckett | Die David Hunter Reihe Bd. 1-5 | |
| Charles Baudelaire | Die Blumen des Bösen (Neuübersetzung) | |
| Charles Baudelaire | Die Blumen des Bösen | |
| Hans Christian Andersen | Die Märchen von Hans Christian Andersen |
Herr Falschgold
| Lee Child | The Midnight Line | |
| Michael Conelly | Two Kinds of Truth | |
| J.D. Vance | Hillbilly-Elegie | |
| RIchard Stark | Parker Serie | |
| Michael Scott | Ancient Worlds: An Epic History of East and West | |
| Robert Tombs | The English and their History |
Realitäten
Let’s talk about.. Realitäten
„Ist es ok, reale und ausgedachte Ereignisse unabgegrenzt zu verschmelzen?“ fragt ein hörbar unsicherer Herr Falschgold und schiebt das Looserargument schlechthin: „Rethorische Frage!“ hinterher. Der Eumel. Bis dorthin konnte er sich eigentlich ganz gut in unserer Diskussion behaupten, keine Selbstverständlichkeit bei so messerscharf-charmanter Konkurrenz wie Irmgard und Anne.
Irmgard erzählt von einem Thriller, wie gemacht für den Strand, dick, spannend und lehrreich, Herr Falschgold will alles über Kokain wissen und Geld hat keiner: „Warum?“, fragen wir (lesend) den ehemaligen griechischen FInanzminister. Selten harmonisch!