Irmgard Lumpini, Heiko Schramm und Herr Falschgold diskutieren über Truman Capote, Music for Chameleons und den Sinn und Unsinn von werkserklärenden Vorworten.
Kategorie: Truman Capote
„..Capote spricht in Andeutungen über einen gefühlt als schier endlos empfundenen künstlerischen Kampf, erwähnt die Dämonen seines obsessiven Wesens, irgendwo im Dunkel dieser Zeilen schimmern quälende Fragen um Schuld, und die Angst vor der Sühne..“
„..Ich hatte noch immer gewusst, wie gut es sich anfühlt, Truman Capote zu lesen. Ich hatte das Gefühl jedoch vergessen.
Wo Heiko Schramm Schmerz und Verzweiflung sieht, sehe ich Schönheit ohne Vorbedingung, unendliche Boshaftigkeit und flirrende Luft und das Wissen um das Leben, so an sich, um mit einer dreschenden Phrase zu schließen..“
Vorworte
„..Im Englischen Original findet Capote den Rhythmus eines Erzählers nach der ersten Flasche Champagner, wenn aus einem kleinen, nicht sonderlich bedeutenden Erlebnis eine fesselnde Story wird, weil genau die richtige Menge Ethanol dem Erzähler die Zunge löst, ohne die Worte zu vernuscheln, weil ihm Details einfallen, die leuchten, ohne den Erzählpfad zu überstrahlen..“
„Ich strebe.“ – war (eine von) Truman Capotes gewünschten Grabinschriften. Wonach, wieso – war ihm wohl selbst nicht klar, aber daß Capote ein Leben lang „strebte“ ist langjährigen Capote-Lesern wie Irmgard Lumpini und Heiko Schramm klar und wird dem Capote-Debütanten Herrn Falschgold durch das „Alterswerk“ „Music for Chamaeleons“ klargemacht.
Wie unterschiedlich die Meiungen zu einem Klassiker der Amerikanischen Literatur sein können, zeigt Studio B in dieser Show:
Irmgard Lumpini führt in das Thema ein, Heiko Schramm gibt uns das Big Picture, Herr Falschgold scheint „just not convinced“ (yet) und all das wird besprochen in unserer Diskussion.
Den Eltern, so heisst es, haben wir alles zu Verdanken und Weihnachten ist die Zeit, sich zu revanchieren..
Irmgard Lumpini emfpiehlt:
Charles Willeford – Wie wir heute sterben
Richard Klein – Schoener blauer Dunst
Truman Capote – Werke: Die Hunde bellen: Reportagen und Porträts
Herr Falschgold empfiehlt:
Terry Brooks – Der verschenkte Koenig (oder auf Englisch: Magic Kingdom for Sale–Sold!)
Tom Reynolds – I Hate Myself And Want To Die. Die 52 deprimierendsten Songs aller Zeiten (oder auf Englisch: I Hate Myself and Want to Die: The 52 Most Depressing Songs You’ve Ever Heard)
Douglas Adams – Dirk Gently’s Holistische Detektei (oder auf Englisch: Dirk Gently’s Holistic Detective Agency und als Hoerbuch)