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Rachel Kushner Rezensionen The Mars Room

Unnütz

„Die Stanville Women’s Correctional Facility versucht nicht zu “korrigieren”. Es handelt sich um eine Einrichtung des privaten industriellen Gefängniskomplexes, der in den USA die Ärmsten der Armen beherbergt. Absurde und grausame Anordnungen und Vorschriften, ein System, dass seine Insassen verwaltet und so weit weg von den noblen Überlegungen einer sozialen Rehabilitation entfernt ist wie die Erde vom Mars.“

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Komplette Sendung Rezensionen

Nutzen

Selbst im Vollrausch kann man noch Ratschläge bekommen wie diesen: „Es möge nutzen!“ oder kurz: Prosit. So überschreibt denn auch Anne Findeisen ihre Rezension von Peter Richters 2011er Buch „Über das Trinken“ und kommt zum Ergebnis: tut es!

Aussortiert weil unnütz sind viele der handelnden Personen im neuen Roman von Rachel Kushner, „The Mars Room“ – sie sitzen hinter Gittern, zum großen Teil lebenslänglich. Wie das beschrieben wird, sprachlich wie literarisch, beeindruckte Irmgard Lumpini, und zwar sehr.

Wie nützlich das Schlafen ist, muss Herrn Falschgold, einem passionierten Mittagsschläfer, niemand erklären. Weit wichtiger, weil überlebenswichtig bei -62 Grad Celsius, ist das in einem fiktiven Wales im neuen Buch von Jasper Fforde,  „Early Riser“ oder auf volldeutsch „Eiswelt“. Von Mikis Wesensbitter in der letzen Weihnachtssondersendung empfohlen sagt Herr Falschgold in vielen Worten: brilliant!

Niemals unnütz war es sich zu streiten und nur minder nützlicher ist es, sich zu vertragen. Was das Studio-B-Kollektiv in der Diskussion demonstriert.

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Peter Richter Rezensionen Über das Trinken

Es möge nützen!

„Diejenigen, die selbst auch dem Alkohol zugetan sind und solche, die von Berufswegen mit ihm zu haben, werden dieses Buch vermutlich lieben und vieles bestätigen und nachvollziehen können, von dem Herr Richter da spricht.“

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Helmut Böttiger Rezensionen Wir sagen uns Dunkles

Wien

Die Geschichte bzw. den Mythos um die beiden Hauptpersonen bringt Böttiger direkt zu Beginn seines Buches, ohne lange Umschweife auf den Punkt. Sie, 22 jährig und aus Klagenfurt in Österreich stammend. Er, 27 jährig und gebürtig aus Czernowitz, Rumänien. Als sie sich 1948 in Wien treffen, sind beide der literarischen Öffentlichkeit noch unbekannt und ihre gemeinsame Zeit dauert gerade einmal sechs Wochen.“

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Ancillary Trilogy Ann Leckie Rezensionen

Space

„Wir haben also das komplette Paket, eine Space Opera, eine außergewöhnlich begabte SchriftstellerIn, betont, und eine kongeniale Idee, die, Bonus, ein sehr abgefahrenes Storytelling erlaubt.“

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Philipp Meyer Rezensionen The Son

Texmex

The Son ist von unglaublicher Grausamkeit, die durch die Konzentration auf die persönlichen Geschichten der einzelnen Familienmitglieder der McCulloughs und ihre inneren Kämpfe und Haltungen dem Mythos der heroischen Geschichte Texas begegnet und zeigt, was die Grundlage für die beiden großen Erzählbilder – riesige Farmen mit unzählbaren Viehherden und Öl – gewesen ist: die Auslöschung der unterschiedlichsten Indianerstämme, der gleichzeitige und länger dauernde brutale Landraub und die Ermordung und Vertreibung der überlebenden Mexikaner durch die Weißen.“

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Aufmacher Komplette Sendung Rezensionen

Verhältnisse

Verhältnis. Was ein hässliches Wort, wenn man es im Kontext einer großen Liebe Liebe betrachtet, wie sie im von Anne Findeisen besprochenen Roman „Wir sagen uns Dunkles“ von Helmut Böttiger beschrieben wird. Es lieben sich Ingeborg Bachmann und Paul Celan und dass es nicht einfach war ist ein Euphemismus.

Schon brauchbarer wird das Wort wenn es um die Verhältnisse innerhalb einer Familie geht, zumal wenn sie so langlebig, verschieden und in Texas angesiedelt ist, erzählt im von Irmgard Lumpini besprochenen preisgekrönten Roman „The Son“ von Phillip Meyer.

Und endgültig angebracht ist der Begriff in der ebenfalls von Preisen überschütteten SciFi-Space-Opera-Trillogie „Ancillary Justice“, „Ancillary Sword“, „Ancillary Mercy“, denn eine Künstliche Intelligenz gibt einen rechten Shit auf ästhetische Empfindlichkeiten und wenn sie irgendetwas interessiert, dann in welchem Verhältnis die Welt zu ihr und zu einander steht.

Das alles gibt sehr viel Stoff für vertiefende Betrachtungen in der Diskussion, also, verhältnismäßig. Hüstel..

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Factfulness Hans Rosling Rezensionen

Weltsicht

Aber der Großteil der Weltbevölkerung gehört inzwischen zur Mittelschicht, die sich dadurch auszeichnet, dass genügend Essen und Elektrizität zur Verfügung stehen, alle Heranwachsenden eine Bildung erhalten, in überwiegender Zahl geimpft und nicht durch Masernepidemien bedroht sind.Dies wird nur zögerlich durch Weltorganisationen adaptiert, auch wenn Hans Rosling einen Großteil seiner Zeit dafür verwandte.

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Das Kind in dir muss Heimat finden Rezensionen Stefanie Stahl

Sonnenkinder

Wer sich, so wie ich, nicht zum ersten Mal in seinem Leben mit Charaktermustern und ähnlichen Dingen beschäftigt hat, dem wird auch bei der Lektüre dieses Buches Einiges bekannt vorkommen. Nichts davon ist neu, aber darum geht es auch nicht. Frau Stahl schreibt in leicht verständlicher Sprache, ohne groß auf Fachbegriffe zu verweisen, die der „Otto Normalverbraucher“ ohnehin erst nachschlagen müsste.

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Infomocracy Malka Older Rezensionen

Zukunftssicher

Wir werden zunächst klassisch in ein klassisches Cyberpunkszenario geworfen, Japan in der Mitte des 21. Jahrhunderts, alles, was vor 30 Jahren schon Gibson und Stephenson hatten, hat auch das Jahr 2060 von Malka Older. Wir fühlen uns wohl. Es blinkt und holographiert wo man nur hinschaut, Informationsoverlays zeigen uns den Weg durch die verregnete Nacht, das Essen ist nach wie vor superb und alle reden von der kommenden Centenialwahl, eine Wahl alle 10 Jahre, gleichzeitig auf der ganzen Welt (mit Ausnahme einiger üblicher Verdächtiger wie Saudi Arabien et al), stattfindend in kleinsten Wahlkreisen von genau 100.000 Wählern. 

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Komplette Sendung Rezensionen

Sommer, Sachbuch, Studio B

Sachbücher,  päh! Wie trocken, dachte sich das Studio B Kollektiv und stellte den Sekt, respektive G & T auf den Tisch, auf dass es in den Mikrofonen nur so klimpert. Aber weit gefehlt. Irmgard Lumpini war ganz enorm angetan von Hans Roslings „Factfulness“, einem Buch, welches Hoffnung spendet völlig ohne Spiritualität. Anne Findeisen war, vielleicht ein wenig überraschend, nicht enttäuscht von dem augenverleiernd betitelten „Das Kind in dir muss Heimat finden“ von Stefanie Stahl. Und Herr Falschgold bewegt sich mit seinem Fast-Sachbuch-Roman „Infomocracy“, geschrieben von Malka Older, am Rande der Legalität was das Sendungsthema betrifft, aber begründet wohl, warum man das Buch als Sachbuch lesen kann und muss.

Into the Future! Cheers!

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Broken Earth Trilogie N K Jemisin Rezensionen

Stein

Dass sich die dem Genre namensgebenden Fantasien, die Träume, Hoffnungen oder wie in diesem Fall Ängste eineR 40-jährigen komplett von denen eineS 70-jährigen unterscheiden, liegt auf der Hand und so beginnt der erste Band der Broken Earth Trilogie, nicht unterhalb einer gigantischen Mauer, auf deren anderen Seite das Böse lauert, sondern mit einem toten Kind. Dem Einen wie der anderen dieses Klischee in die Schuhe zu schieben, ist ein bisschen schäbig, aber so ist die Welt der Literaturrezension, irgendwoher müssen die Klicks ja kommen.

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Rezensionen Stephen King The Outsider

Alibi

Stephen Kings letzte Veröffentlichung „The Outsider“ ist ein prall gefüllter Poproman. Eine unglaubliche Vielzahl von popkulturellen Referenzen aus Literatur, Sport, Film, Fernsehen, Märchen und aktuellen politischen Gesellschaftsdebatten näht Stephen King zu einem Thriller zusammen, in dem es vordergründig um die Aufklärung eines brutalen Sexualmordes, letztendlich aber um die Macht des Bösen in all seinen Facetten und Ausprägungen bis hin zum Übernatürlichen und um die Frage geht, ob Freundschaft, Liebe, Solidarität, Vertrauen und Kooperation in unterschiedlich großen Zusammenhängen von der Zweierbeziehung bis hin zu Landkreisen über verschiedene Klassenschichten und Parteigrenzen hinweg eine Chance haben, das Böse zu besiegen.

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Die Illusion der Gewissheit Rezensionen Siri Hustvedt

Illusion ≠ Delusion

..Das kann einem schon ganz schön auf den Geist gehen, es sei denn, man hat plötzlich einen Geistesblitz. Was ich damit sagen will? Dass sich Siri Hustvedts kürzlich im Rowohlt Verlag erschienener Essay Die Illusion der Gewissheit, oder The Delusions of Certainty, wie er im englischen Original heißt, genau mit diesem Thema befasst. Nämlich der Frage nach dem Geist. Was hat es mit diesem Begriff, den wir so leichthin benutzen auf sich?

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Lisa Jewell Rezensionen The Girls in the Garden

Vorverurteilt

„Die Probleme einer wohlhabenden Hippiemutter, die ihre Kinder nicht nur machen lässt, was sie möchten, sondern der die Montessorischule zu restriktiv für die Entfaltung ihrer drei Töchter war, so daß sie diese Homeschooled – diese Probleme habe ich nicht, will ich auch nicht haben und ich kann theoretisch wenig Empathie für diesen First-World-Shite entwickeln – hach, in diesem Buch aber irgendwie doch.“

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Komplette Sendung Rezensionen

Rückspiel

Halbzeit zwei. Es wurden die gleichen Bücher gelesen, wie in der letzten Sendung: Nathanial Hawthornes Kurzgeschichten, Michael Wolffs “Enthüllungsbuch” über Donald Trump “Feuer und Zorn” und Lisa Jewells “The Girls in the Garden” – aber besprochen werden sie jeweils von den Rezensenten, die sich in der Diskussion zur letzten Show nicht vorstellen konnten, daß sie diese Bücher auch nur ansatzweise interessieren. Das kann heiter werden.