„..The Summer Without Men“ ist keineswegs ein Roman ohne Männer. Ihre körperliche Abwesenheit schmälert ja keineswegs ihren Einfluß auf die Frauen und Mädchen, denen Mia begegnet. Während die Männer bei den jungen Mädchen ihres Poesiekurses noch nicht anwesend sind und gerade erst interessant werden, sind sie bei Mias Mutter und ihren Freundinnen oft lange verstorben oder verschwunden, und spielen doch in ihrem Einfluß auf das gelebte Leben, dessen Wendepunkte in persönlichen Gesprächen reflektiert werden, eine große Rolle…“
Kategorie: Ms. Stark
„…zum anderen wird im letzten Teil des Buches an der Kritik Collins‘ an der heutigen Frauengeneration eine weitere Motivation für „When everything changed“ deutlich: Sie stört sich – zu Recht – an den noch immer weit verbreiteten Annahmen,
dass 1. heute auch für Frauen alles möglich wäre, und
dass 2. die Geschichte der vielfältigen Auseinandersetzungen häufig auf die oft kolportierte Geschichte der angeblichen BH-Verbrennung reduziert wird und die feministischen Kämpfe als die von männerhassenden, militanten Frauen denunziert werden…“
Unschuldig!
„Ihre retrospektive Position ermöglicht es ihr, auf feministische Kritiken der Frauenbewegung einzugehen und gleichzeitig kontroverse Positionen von Frauen zu reflektieren.
Spiegelten in den 80er und 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Kritiken an der Konzentration auf einen als weiß und von und nur für die Mittelschichtsfrauen empfundenen Kampfes einen Großteil des kritischen Diskurses zum Feminismus wider, der die Frage nach „race“ und „class“ nicht oder nur unzureichend stellte, widmet Gail Collins in „When everything changed“ ein großes Kapitel der Rassensegregation und der Rolle der schwarzen Frauen, die zwar gleichberechtigt kämpften, aber in Erfolgsmomenten nicht sichtbar waren…“
„Martha McCaughey zeigt ihre Wertschätzung für die bisherigen theoretischen Leistungen von feministischen Theoretiker_innen, fordert jedoch die größere Berücksichtigung von körperlicher Selbstverteidigung und betont deren Herausforderung an den Feminismus, neue Wege zu suchen, wie Frauen ihrer Unterordnung in einer Gesellschaft widerstehen können, die doch spezielle Körper mit irrealen Anforderungen z. B. an Schlankheit und Busengröße verlangt. Damit verbindet sie die Forderung an den Feminismus, körperliche Realitäten anzuerkennen und und lenkt den Blick auf die Freude, die dieser körperliche Widerstand ermöglicht – kurz: Feminismus muss physisch werden.“