Schlagwort: Krimi
Feminismus! Japan! USA!
Weihnachten für die Eltern
„..ist es das perfekte Geschenk für das intellektuell gehobenere Elternhaus mit vorzugsweise fünf Kindern oder Enkeln, für jeden einen Zwanni und Frau Mutter und Herr Vater haben ein Buch in Ihrer Bibliothek, dass sie sicher nicht auf dem Schirm hatten, vielleicht auch nicht sofort lesen werden, aber irgendwann werden Sie Euch eine Email schreiben, in denen Sie sich nachträglich nochmal bedanken, welch eine Entdeckung dieses Buch ist.“
- Harry Thürk: Der maskierte Buddha. Hongkong-Krimis
- Reinhard Kleist: Johnny Cash
- Alejo Carpentier: Le Sacre du printemps
- Alexander von Humboldt: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung
- Wolfgang Siebeck: Alle meine Rezepte (Leider vergriffen, bitte Googlen)
Für alle Freundinnen und Freunde des klassischen hardboiled Kriminalromans mit allen seinen Elementen, also einem misantrophen, zu viel trinkenden und rauchenden Kinky als Detektiv in New York, dazu viel zum harten Leben und die Liebe zu Katzen gibt es ein Hörbuch des Erstlingswerkes vom schachspielenden, muzierenden, sich mit überraschenden Wahlprogrammen profilierenden Kinky Friedman: „Greenwich Killing Time.“ aus dem Jahre 1986.
Ost-Westlicher Divan
In einem Mix aus Kriminalromanen, Autobiographie und Kinderbuch decken wir heute sowohl räumlich den halben Globus von Hongkong bis New York ab, als auch zeitlich eine Strecke von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum ©2009.
Taucht Harry Thürk noch als DDR-Schriftsteller in Heiner Müllers Autobiographie „Krieg ohne Schlacht“ auf, die heute von Herrn Falschgold vorgestellt wird, beginnt dieser kurz vor der Jahrtausendwende an Kriminalromane zu schreiben, die dort handeln, wo er sich als langjähriger DDR-Journalist beruflich bestens auskennt, dem fernen Osten, speziell Hongkong. „Schwarze Blüte, sanfter Tod“ heißt das Buch, das Frau Lumpini bespricht.
Dass das mit der DDR nichts wurde, hat wohl als Letztes etwas mit Karl Marx zu tun. Wem das aufgrund von Indoktrination durch imperialistische Massenmedien nicht mehr ganz klar ist, dem hilft vielleicht ein ganz alter Klassiker: das Kinderbuch „Mohr und die Raben von London“ von Vilmos Korn und Ilse Korn, besprochen von Frau Lumpini.
Zurück in der umittelbarsten Gegenwart berichtet Herr Falschgold von einem brandneuen Erstlingswerk, der das Zeug zum Bestseller und Kultroman hat und hoffentlich, hoffentlich bald eine Fortsetzung findet: „Beat the Reaper“ von Josh Bazell.
Bei einem seltenen Besuch in einer Buchhandlung der Realwelt auf der
Jagd nach einem Ferienschmöker glitzerte mich der Untertitel des
Buches an: Hongkong-Krimis. Die ersten Zeilen – das schnell
mögliche Überfliegen des Buchbeginns gehört wohl zu den
unübertroffenen Alleinstellungsmerkmalen gegenüber dem
Buchhandelsversand – überzeugten mich vollends: „Ich erwachte aus
meinem Kurzschlaf, als meinem Nachbarn das Essen hochkam und die
Stewardeß ihm – über mich hinweg – eine dieser praktischen Tüten
reichte. Sie murmelte etwas von zuviel Tofu im Essen.“
Kein Buch – ein Pageturner, den man trotzdem so langsam liest wie nur möglich..
Mord & Totschlag
Die Sommerhitze macht die Birne weich, weshalb man braesig am Baggersee literarisch leichtes geniessen sollte. Auch passt ein kleiner speckiger Krimi deutlich besser in die Kuehltasche als, sagen wir, „Schuld und Suehne“.
Dem Leser zu Diensten stellen wir deshalb in der heutigen Sendung Kriminalromane vor, und damit ein jeder Geschmack bedient sei, sind es Buecher, wie sie unterschiedlicher nicht sein koennten.
Da waeren also
- Ulrich Wickert – „Die Wüstenkönigin: Der Richter in Angola“
- Charles Willeford – „Wie wir heute sterben“
- Barbara Neuhaus – „Ich bitte nicht um Verzeihung“
- Anthony Bourdain – „Gaumenkitzel“
Viel vergnuegen wuenschen wie immer Frau Lumpini und Herr Falschgold.
Ulrich Wickert beschert uns ein Buch ueber das man weinen koennte, wenn es nicht so lustig waer..
„The way we die now“, im deutschen „Wie wir heute sterben“, ist der vierte und leider letzte Band einer Reihe, in deren Zentrum Hoke Moseley, ein unter Übergewicht, den drastischen Unterhaltsforderungen seiner Exfrau, den Macken seiner Töchter und den Veränderungen seiner Stadt, Miami, leidender Polizeibeamter, steht.
Quentin Tarantino, sein wohl bekanntester und bekennender Fan zeigt in seinen Filmen viele von Willeford inspiriert scheinende Szenen.
Dieser, nun durch Bilder überlagerte Rückbezug, vermindert die
schockierende und geradezu als Offenbarung gepriesene Wirkung der
Bücher, die diese vor den filmischen Arbeiten Tarantinos gehabt
haben müssen. Nichtdestotrotz folgt hier eine uneingeschränkte Lobpreisung.
Rezensent: Irmgard Lumpini
Leseprobe: Susann Buerger
Rezensent: Herr Falschgold
Leseprobe: Heiko Schramm
Anthony Bourdain, Chefkoch der uebercoolen Art, schreibt ein Mafiasittenbild mit Mehrwert..
Rezensent: Herr Falschgold
Der Stammbaum von Paris Hilton lies schlimmstes befuerchten, Jerry Oppenheimer erklaert in „Die Hiltons“ warum.
Rezensent: Herr Falschgold
Leseprobe: Ray McCrory
Autisten als Haupthelden begeistern seit einiger Zeit Autoren und Publikum. Dass man deren Story auch als packenden (SF-)Krimi erzaehlen kann, zeigt Elizabeth Moon..
aus 5 mach 6
Brachten wir der geneigten Hoererschaft des letztens fuenf Rezensionen in einer Stunde, erhoehen wir diesmal die Anforderungen an die eigene Kondition und versenden heute um 21:30 Uhr auf coloradio ganze sechs Rezensionen in eineinhalb Stunden.
Gelesen und bewertet werden diesmal:
- Alan Sillitoe’s vergessener Klassiker der Moderne „Die Einsamkeit des Langstreckenlaeufers„
- Das kulinarische Literaturmagazin „Haeuptling eigener Herd“ aus der Edition Vincent Klink
- Richard Klein’s „Schoener blauer Dunst„, ein Lob der Zigarette
- Als Hoerbuch, aus seinem Ohrensessel, Thomas Bernhardts beissende Kommentare in „Holzfaellen„
- Das welterklaerende Standardwerk „Goedel Escher Bach“ von Douglas Hofstaedter
- Und der Kriminalroman „Lone Star“ von Kinky Friedman.
Wer es nicht erwarten kann, darf oder rechts oben auf dieser Seite noch auf ganz andere Arten und Weisen das heutige Studio B konsumieren.
Frau L und Herr F wuenschen beste Unterhaltung!
P.S. Die Links zum Kauf der Buecher fuehren zu Amazon, aber natuerlich kann man auch seinen lokalen Buchhaendler unterstuetzen und ueber diesen bestellen oder sich in Irmgard Lumpinis Buchladen ihres Vertrauens begeben. Kauft Ihr Buecher ueber unseren Link ein, unterstuetzen wir mit dem Erloes zu einem Drittel Coloradio. Der Rest wird fuer zu besprechende Buecher und beste Drinks im sendungsnamensinspirierenden Lokal verwandt.
erschienen bei Rotbuch, 2006 ISBN 3-434-54061-X
Rezension: Irmgard Lumpini
Leseprobe: Tom Vogel
Kinky Friedman misantroph: New York, Alkohol, Zigarren, Zigaretten, Country Musik allgemein, Hank Williams im Besonderen, das böse harte Leben, das aber auch hätte noch schlimmer sein können…Klassischer Krimi mit allen Vor- und Nachteilen. Ziemlich amüsant…