„Woraus sich ergibt, dass Junger in seinem Leben kein Freund der Taliban mehr wird. Nicht aus heren ideologischen ZDF-Terrorismus-Expertengründen, sondern weil er ein Jahr lang in einem Vorposten in Afghanisten namens „Restrepo“ gelebt hat. Wie der Posten zu seinem Namen kam, erzählt er mit einer kleinen Geschichte über drei der Platoonmitglieder, die kurz vor dem Abmarsch ins Korangaltal nochmal das Leben genießen, einen Kurzausflug nach Rom machen..“
Schlagwort: Geschichte
… A. J. Liebling beschreibt Boxen als fortlaufende Geschichte von Generationen, in denen Männer, die miteinander kämpfen, Geschichte direkt weitergeben, und er, der selbst den Boxkampf in seiner Jugend praktiziert hat, nennt es ein – Zitat – „erregendes Gefühl, vom frühviktorianischen Zeitalter nur durch eine Serie von Schlägen auf die Nase getrennt zu sein.“ – Zitat Ende …
„…zum anderen wird im letzten Teil des Buches an der Kritik Collins‘ an der heutigen Frauengeneration eine weitere Motivation für „When everything changed“ deutlich: Sie stört sich – zu Recht – an den noch immer weit verbreiteten Annahmen,
dass 1. heute auch für Frauen alles möglich wäre, und
dass 2. die Geschichte der vielfältigen Auseinandersetzungen häufig auf die oft kolportierte Geschichte der angeblichen BH-Verbrennung reduziert wird und die feministischen Kämpfe als die von männerhassenden, militanten Frauen denunziert werden…“
You can win it all!
In der heutigen Sendung setzt Frau Lumpini ihre Rezension von „When Everything Changed: The Amazing Journey of American Women from 1960 to the Present“ fort und schwärmt weiter von Gail Collins neuem Standardwerk über die Emanzipation der us-amerikanischen Frauen im 20. Jahrhundert.
Vor 20 Jahren spielte ein recht junger Harrison Ford die Hauptrolle des Richters Rusty Sabich in „Aus Mangel an Beweisen“. Das dem Film zugrunde liegende Buch von Scott Turow, „Presumed Innocent“, findet jetzt, zwei Jahrzente später seine Fortsetzung in „Innocent“ und Herr Falschgold ist angetan.
Unsere Dies-und-Das-Rubrik „Was wir sonst noch lesen“ kommt um zwei Ereignisse der Weltgeschichte nicht herum: dernTriumph von uns Lena beim Grand Prix Eurovision de la Chanson und die Fussball-WM ab morgen in Südafrika. Musikalische und fussballerische Grundlagenwerke werden vorgestellt.
Lesungen – Geiseln des Feingeistes
„Später fragt sie mich nach der Sendung und was ich gern aufnehmen möchte, ich zeige ihr das Kapitel und sie ist nicht ganz einverstanden. Sie müsse ein paar Abschnitte eher beginnen, damit es als Leseprobe verständlich ist. Da sie an diesem Abend aus ihrem Buch „Die Reise nach Sofia“ lesen wird, habe ich eine Geschichte daraus gewählt, ich möchte Ihnen jedoch auch die anderen Werke Angelika Schrobsdorffs ans Herz legen und auf Ihre Bücherliste setzen.“
Weihnachten für uns
„..das Setting – der Sündenpfuhl L.A., Hollywood, nicht weit von Mexiko und Las Vegas und die Geschichte des Protagonisten: Vietnamveteran, moralisch Aufrechter Lonely Wolf, dem ständig die Abteilung Inneres auf den Fersen ist – verspricht genug Ärger für den Helden und damit Spannung für den Leser dieser Reihe und somit Geschenke für die ganze Familie für geschätzte weitere drei bis vier Weihnachten und Geburtstage.“
Beim Schmücken des Baumes, das in den häufig mit Kindern geschlagenen Familien des Heimatbezirks von coloradio wahrscheinlich mit ebendiesen stattfindet, empfehlen wir die „Zauberlandreihe“ von Alexander Melentjewitsch Wolkow, der auch Professor für höhere Mathematik war. Mit der Zauberlandreihe schuf er eine Art Harry-Potter des Ostens, basierend auf der Geschichte vom Zauberer vom Oz. Im ersten Band von insgesamt sechsen, „Der Zauberer der Smaragdenstadt“, fliegt auch ein kleines Mädchen namens Elli, begleitet von ihrem Hund Totoschka in ein Märchenland, in dem böse Hexen herrschen; trifft Scheuch, eine Vogelscheuche, die gerne Verstand hätte, den Eisernen Holzfäller, dem das Herz fehlt und den Feigen Löwen. Besonders die Vermittlung von egalitär-humanistischen Moralvorstellungen scheint der Redaktion von Studio B ihre Empfehlung wert.
Apropos Kinder
David Sedaris, Buchautor und Verfasser von Kurzgeschichten im Studio B Leib- und Seelenmagazin „New Yorker“, hat eine Lebensgeschichte wie gemacht als Zielscheibe konservativer Talkshowhosts. Er ist schwul, lebt ein halbes Jahr in New York und das andere mit seinem Freund in Südfrankreich, und ist der einzige Bruder von 5 Schwestern, macht also alles Sinn. In seinem Erstlingswerk, dem Kurzgeschichtenband „Barrel Fever“, auf deutsch „Fuselfieber“, berichtet er unter anderem von seiner Jugend und versucht dabei nur wirklich wenige Klischees auszulassen. Wer das englische Original nicht lesen möchte, muss mit der bei Erstlingswerken leider üblichen, leicht einfallslosen, Übersetzung leben, wird aber mit Humor entschädigt, der oft ein bissel „in your face“ ist und den man mögen muss. Da es sich bei „Fuselfieber“ aber um Kurzgeschichten handelt, sind sie prädestiniert für den Hörbuchgenuss zwischen Wohnungsputz und Mutti-kommt-schon-wieder-zu-Zeitig Panik.
Somit ist „The Ascent of Money“ der ideale Opernführer für das derzeitige Drama, dass irgendwie (noch) niemanden persönlich so zu tangieren scheint, wie es ihm der Anchorman weiszumachen sucht.
Auf 450 Seiten erzählt Ferguson in unprofessoralem Ton, geschichtendurchwoben von dem Ding, das als simples Hilfsmittel begann, um Ernteeinkünfte mit Viehherden besser verrechnen zu können und heute fast allen Menschen fast alles auf der Welt ist.
In dieser Ausgabe von Studio B teilt Irmgard Lumpini ihre Begeisterung für’s Boxen [intlink id=“783″ type=“post“]noch einmal [/intlink]mit, diesmal mit der Biographie des Bantamgewichtsboxers Panama Al Brown, geschrieben allerdings von und damit aus der Perspektive eines Malers, von Eduardo Arroyo.
Herr Falschgold brauchte für alle seine Beiträge etwas länger: Es dauerte fast 10 Jahre, bis er mal wieder einen „jungen deutschen Autoren“ zur Hand nahm, die Wahl fiel auf Juli Zehs Roman „Schilf“, (zu) lange hat es auch gedauert, bis ihm einfiel, dass Ingo Schulzes Wenderoman „Neue Leben“ das perfekte Beispiel für einen ehrlichen Umgang mit der eigenen Geschichte gewesen wäre,[intlink id=“16″ type=“post“] als es darauf ankam[/intlink], er stellt das Werk nun zumindest als Hörbuch vor und sehr lange hat es auch gedauert, bis er sich dazu durchringen konnte, sein Nachttischbuch seit zwei Jahren „Der Stoff aus dem der Kosmos ist“ von Brian Greene vorzustellen, warum, erklärt er in seiner Rezension.
Dazu Musik u.a. von Hello Yes Yes, George Gershwin und den Einstürzenden Neubauten, viel Vergnügen wünschen
Irmgard Lumpini und Herr Falschgold
Am Donnerstag, dem 9.Juli 2009 ab 21:30 gibt es hier die nächsten Rezensionen:
Herr Falschgold bemüht sich heftig Deutschsprachige Literatur zu entdecken, die ihn anspricht, kann aber Verrisslosigkeit für die nächste Sendung nicht garantieren. Frau Lumpini lernt gerade etwas über die Geschichte des Calvinismus, ob das Werk rezensionswürdig ist, werden wir sehen. Wie immer, sobald wir mehr wissen, sagen wir auch mehr.
..erschienen 1962 in der DDR, entwickelte sich in den Folgejahren zu einem
Klassiker der DDR-Kinderliteratur und war zeitweise Pflichtlektüre
für die Einheitsstufen der 6. Klassen der sogenannten
Polytechnischen Oberschule. Am Beispiel der Familie Kling und ihren
Begegnungen mit Karl Marx – im Titel wie im Buch „Mohr“ genannt –
werden die Möglichkeiten durchexerziert, die einem als Mitglied der
Unterschicht im industrialisierten England offenstehen: Ausbeutung,
Armut, Kinderarbeit, oder der Austritt aus der anerkannten
Gesellschaft und Kampf: Diebstahl oder Streik.
Trotz gelegentlichem Pathos, Schwarz-Weiß-Malerei und manchmal
belehrendem Ton: eine spannende Kindergeschichte, die ihren Lesern
einige Antworten abseits des derzeits so beliebtem Volkszorns auf
„die da oben“ gibt…
Oma und Opa, so sagen sie gerne, haben doch schon alles.. Wir beweisen das Gegenteil.
Irmgard Lumpini emfpiehlt:
Alfred Döblin – November 1918 Eine deutsche Revolution – Erster Teil: Bürger und Soldaten 1918
Patricia Cornwall – Ein Fall für Kay Scarpetta
Rosamunde Pilcher – Die Muschelsucher
Herr Falschgold empfiehlt:
Victor Klemperer – Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten
Thomas Mann – Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull (Hoerbuch)
Irmgard Lumpini emfpiehlt:
Gustav Schwab – Sagen des klassischen Altertums
Alexander Wolkow – Der Zauberer der Smaragdenstadt
James Krüss – Timm Thaler oder das verkaufte Lachen
Herr Falschgold empfiehlt:
Märchen der Brüder Grimm
Eduard Bass – Klapperzahns Wunderelf
Schrader/Stengel – So ein Struwwelpeter: Lustige Geschichten und drollige Bilder für Kinder von 3 bis 6 Jahren (Alle Gedichte gelesen von Irmgard Lumpini und Herrn Falschgold wie im Beitrag gehoert gibt es hier)
Mit Uwe Tellkamps „Der Turm“ – im Untertitel „Geschichte aus einem versunkenen Land“ – hat dieses Jahr ein Dresdner-DDR-Roman den Deutschen Buchpreis gewonnen, mit dem seit 2005 der Börsenverein des deutschen Buchhandels durch eine wechselnde Jury den „besten Roman deutscher Sprache“ auszeichnet.
Unbestritten ist, dass sich der Gewinn direkt auf die Absatzzahlen auswirkt, ob dies nun tatsächlich für die Qualität des Buches spricht, wird hier untersucht. Nach wie vor steht „Der Turm“ auf Platz 1 der Verkaufsliste, und um zu wissen, womit sich die Deutschen und lokal die Einwohner der Barockperle Dresden zur Zeit in den Schlaf wälzen, ist eine Lektüre des Buches, zumindest aber einiger der in Hülle und Fülle erschienenen Rezensionen für unsere Redaktion Pflicht.