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Rezensionen

America, Amerika

Irmgard Lumpini, Heiko Schramm und Herr Falschgold diskutieren mit dem Aufhänger „Der Anschlag“/“22/11/63“ Das Amerika der 50er und 60er,  Amerika heute und in Zukunft und geben dringlichst passende Buchempfehlung ab.

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22/11/63 Buch Komplette Sendung Rezensionen Stephen King

Eine Wundertüte

…Auch wenn 11/22/1963 phantastische Elemente enthält, ist es ein Roman, der sich mit realen Ereignissen, Personen und gesellschaftlichen Fragen auseinandersetzt.
Für die Recherchen zum Buch traft sich Stephen King unter anderem mit Doris Kearne Goodwin, die als Assistentin von Lyndon B. Johnson gearbeitet hatte. Von ihr stammen einige der furchteinflößendsten Dystopien, die ohne die Ermordung von John F. Kennedy hätten eintreten können. Gleichzeitig ermöglichten die genauen Recherchen nach den Lebensbedingungen und -umständen Stephen King ein äußerst genaues Bild der Vergangenheit, in dem durch unzählige Details vergangene Jahre plastisch werden. Stephen King ist dabei weit entfernt von Nostalgie. Auch wenn sich für die weiße Mittelschicht die Lebensbedingungen kontinuierlich verbesserten – der allgegenwärtige Rassismus, Bigotterie, Kleingeist und Gewalt gegen Frauen werden ebenso gezeigt. Wonach Stephen King sucht ist die Antwort auf die Frage, wie weit jede und jeder Verantwortung für den Verlauf der Geschichte trägt, und in welchem Maße persönliches Glück vor dem Ringen um eine gerechte Gesellschaft für alle stehen kann oder überhaupt darf…

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Buch Der Anschlag Rezensionen Stephen King

Die begehbare Vergangenheit

…Und schliesslich,  der unsägliche “Warren” Report als DAS Fallbeispiel für einen Haufen Mumpitz der über Jahrzehnte die Gerüchteküche anheizte.
Und zwar WEIL die Regierung die Wahrheit über Kennedys tatsächliche Machenschaften wusste, die wirklichen Beweise und Unterlagen, das er als Opfer der üblichen Verdächtigen gar nicht wirklich in Frage kam aber auf keinen Fall veröffentlichen wollte.
Kennedys Heiligenschein liberaler Fortschrittlichkeit sollte über Jahre die Kräfte der Konservativen bündeln…

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Buch Irmgard Lumpini Marc Drobot Rezensionen Sumpfland

Mord?

..Obwohl der Pessimissmus eines Thomas Bernhard anklingt, wird dieser nicht in Wiederholungen still gestellt. Vielmehr versuchen beide Hauptfiguren, Mangold und Sebastian, diesem zum Trotz zu handeln, um der Hoffnungslosigkeit zu entfliehen. Rache und die Frage nach Verantwortung des Einzelnen sind Motive, die einen Weg aus dem phlegmatischen Pessimisus aufzeigen..

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Buch Otherland Rezensionen Tad Williams

Die Realität ist virtuell

..Den einzelnen Kapiteln sind jeweils kaleidoskopartige Nachrichten vorangestellt, die über fiktive kulturelle, politische oder gesellschaftliche Ereignisse berichten. Diese Vorworte stehen mit der Handlung von “Otherland” nicht im direkten Zusammenhang, zeigen aber schlaglichartig verschiedene Facetten der Kultur, wie sie sich Tad Williams für die Mitte des 21. Jahrhunderts vorstellt. Oft erscheinen diese Nachrichten absurd, manchmal jedoch erschreckend real..

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Adele Buch Otherland Rezensionen Tad Williams Vorleser

Film im Kopf

..Die dritte Tugend von Otherland ist die erstaunlich stringente, nie wirklich ausufernde Handlung. Diese erzeugt zwar eine gewisse Ausrechenbarkeit, man hat recht frueh eine Ahnung worauf das alles hinausläuft, aber dafuer ist man dankbar, denn so kann man sich geniesend auf den Film im Kopf konzentrieren, kann mit den Protagonisten fiebern, und die Bösewichter verfluchen..

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Buch Jon Ronson Rezensionen The Psychopath Test - A Journey Through the Madness Industry

Wahnsinn!

„Es gibt keinen Beweis dafür, dass wir auf diesem Planeten sind, um besonders glücklich oder besonders normal zu sein. Und es spricht viel dafür, dass unser Unglück und unsere Abweichungen, unsere Ängste und Zwänge, also die am wenigsten geschätzten Teile unserer Persönlichkeit uns dazu bringen, eher interessante Dinge zu tun.“

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Buch Neal Stephenson REAMDE Rezensionen

Action!

„..Wie gesagt, der Beginn einer All-American-Novel, wie es auch Jonathan Franzen nicht anders macht, aber Neal Stephenson vergisst nicht, dass es vor allem Geeks sind, die seinen Roman lesen, dessen Titel man die ersten drei mal als README, liesmich, überliest, und bei dem es einem erst beim vierten mal aufgeht, halt, REAMDE, das M und das D sind vertauscht. What the fuck?..“

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A. J. Liebling Buch Rezensionen Tom Vogel

Blumenkohlohren durch Pugilismus

… A. J. Liebling beschreibt Boxen als fortlaufende Geschichte von Generationen, in denen Männer, die miteinander kämpfen, Geschichte direkt weitergeben, und er, der selbst den Boxkampf in seiner Jugend praktiziert hat, nennt es ein – Zitat – „erregendes Gefühl, vom frühviktorianischen Zeitalter nur durch eine Serie von Schlägen auf die Nase getrennt zu sein.“ – Zitat Ende …

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A Christmas Blizzard Buch Garrison Keillor Hörbuch Rezensionen

Superhero #1

„…Wenn die Radioshow nicht an ihrem Stammplatz, dem Fitzgerald Theatre in St. Paul, der Hauptstadt von Minnesota, aufgezeichnet wird, geht sie auf Tour, und findet dann an uns so wundersam erscheinenden Orten wie z. B. der Landwirtschaftsmesse in Michigan statt. Zitat: „Wir touren mit der Show, weil ein Schriftsteller herauskommen und Sachen entdecken muss.“ Dort verkostet Garrison Keillor Rhabarberkuchen und besichtigt Rinder. Er macht sich über die Landbevölkerung lustig, und überraschenderweise lachen sie mit ihm gemeinsam…“

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2030 Albert Brooks Buch Rezensionen

Not Dying In The USA

„..Erzählt wird dieser Teil der Ereignisse, wie das ganze Buch aus den Blickwinkeln eines knappen Dutzends Handelnder, ein Verfahren, was in einer TV-Serie mit 22 Folgen im Jahr Sinn macht, die Spannung oben hält und für Cliffhänger sorgt – in einem Buch von ein paar hundert Seiten wirkt es…gewollt, bestsellerheischend, Dan Brownisch – und macht einen entsprechend wahnsinnig..“

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Buch Nigel Slater Real Fast Food Rezensionen

Superhero #2

„…Letztens wollte ich dies dann ändern und musste feststellen, dass meine Miniküche überhaupt keinen Lagerraum für Lebensmittel hatte und mein Minikühlfach nur eine Wodkaflasche, die ich für Gäste bereithalte, fassen kann. Ich kaufte also ein kleines Regal und einen Kühlwürfel, um mir permanente Supermarktbesuche zu sparen. Und dann bekam ich ein Kochbuch geschenkt, dessen Inhalt und Autoren ich nicht genügend lobpreisen kann.  Nigel Slater, Verfasser diverser preisgekrönter Kochbücher und einer wöchentlichen Kolumne für den britischen Observer, versteht mich. Nie hat mich ein Buch persönlicher angesprochen, auch wenn ich – wie alle Menschen – gelegentlich zur Identifikation mit den Protagonisten dicker Romane neige!…“

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Aufmacher Komplette Sendung Rezensionen

Alles Nazis.

Ob Revolution in Nordafrika, Umsturz in Pakistan oder Regierungswechsel in Portugal – was wie und warum und aus welchem Anlass in den Ländern, beteiligten Parteien und Köpfen der Menschen geschieht, ist aus dem Ausland selten sofort zu verstehen. Noch schwieriger wird es, Ereignisse zu rekonstruieren und die Ursachen, Auswirkungen oder Motive der handelnden Personen zu verstehen, wenn diese Jahrzehnte zurückliegen und durch Historisierung verfremdet wurden.

Obwohl oder vielleicht auch weil die Zeit des Nationalsozialismus überwiegend gut erforscht scheint, und unzählige Male die Geschichte der Machtergreifung der Nationalsozialisten erzählt wurde, ist man immer wieder überrascht andere Blickwinkel zu entdecken, die diese Zeit nicht immer erklären, aber lebendig werden lassen. Ob der Irrtümer, denen man vielleicht doch erlegen war, beurteilt man am Ende so manche Nachricht über aktuelle Ereignisse etwas vorsichtiger.

Zwei Bücher, die die Zeit zwischen 1933 und 1936 in Deutschland aus sehr interessanten Perspektiven beleuchten, werden heute besprochen:

  • In the Garden of Beasts: Love and Terror in Hitler’s Berlin: Love, Terror, and an American Family in Hitler’s Berlin von Erik Larson
  • Nachrichten aus Berlin: 1933-36 von Antoni Graf Sobánski

Die zeitliche Deckungsgleichheit der Werke liess uns diesmal vom Schema Rezension/Lesung abweichen – stattdessen setzten sich Irmgard Lumpini und Herr Falschgold in die Küche und stellen die Bücher vor, unterhalten sich über sie und lesen aus ihnen – zur Erhellung der geneigten Hörerschaft.

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#noaudio Buch Erik Larson In the Garden of Beasts: Love and Terror in Hitler's Berlin Rezensionen

Der aufrechte Herr Dodd

„..Dodd’s happy anticipation of his upcoming leave was marred by two unexpected demands. The first came on Monday, March 5, 1934, when he was summoned to the office of Foreign Minister Neurath, who angrily demanded that he do something to halt a mock trial of Hitler set to take place two days later in New York’s Madison Square Garden. The trial was organized by the American Jewish Congress, with support from the American Federation of Labor and a couple of dozen other Jewish and anti-Nazi organizations. The plan so outraged Hitler that he ordered Neurath and his diplomats in Berlin and Washington to stop it.

One result was a sequence of official protests, replies, and memoranda that revealed both Germany’s sensitivity to outside opinion and the lengths U.S. officials felt compelled to go to avoid direct criticism of Hitler and his party. The degree of restraint would have been comical if the stakes had not been so high and raised a question: why were the State Department and President Roosevelt so hesitant to express in frank terms how they really felt about Hitler at a time when such expressions clearly could have had a powerful effect on his prestige in the world?..“

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#noaudio Antoni Graf Sobánski Buch Nachrichten aus Berlin: 1933-36 Rezensionen

Einstige Welt wird dumpfe Provinzialität…

„Was für ein dankbares Menschenmaterial sind doch die Deutschen! Man braucht ihnen nur Hungerlöhne und eine schwache Hoffnung auf Arbeit zu geben, und schon produzieren sie von selbst eine erstaunlich große Portion an Frohsinn. … Sollte es je zu einem europäischen Massaker kommen, wird wohl nicht der Eroberungsdrang oder die Aggressivität der Deutschen daran schuld sein, sondern ihre stürmische und naive Liebe zur Uniform, die Begeisterung für das Marschieren in Reihen, sich am liebsten als Rädchen in einer leistungsfähigen Maschine zu fühlen…“ (S. 143, S. 202, Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2009)



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Buch Irmgard Lumpini Rezensionen Robert Charles Wilson Spin

4×109AD

„..Zu Recht erwartet der Käufer eines Science Fiction Romanes im Verhältnis zu, sagen wir, einer Günther Grasschen Lebensgeschichte, einen gewaltigen Brainfuck, eine Show, etwas, was im besten Fall nicht nur unerwartbar ist, sondern die Frage „Wie wird es wohl weitergehen“ nahezu sinnfrei erscheinen lässt, die komplette Verwirrung, Ursachenforschung gerade noch möglich, Staunen und ein „Scheiße, darauf muss man erst mal kommen“. .“