„…lustig wiederum ist die Werbung: Neben dem Artikel „Die Lage vor der WM: Ohne Ballack-ohne Chance“ ist eine Werbung für Arztgespräche zur Behebung von Erektionsproblemen abgedruckt. Das hat Italien nicht nötig: Eine Seite weiter posieren 5 italienische Spieler als coole Gang in Dolce & Gabbana Unterhosen…“
.. Der erste Teil des fuer den New Yorker üblich-langen und exzellent recherchierten und gefactcheckten Artikels, behandelt die nichtbewältigte Vergangenheit Dresdens, nicht nur als Kriegsschauplatz, der am 13. Februar 1945 in’s Spiel kam und am 14. zuendedefiniert war, sondern als Zentrum des Antisemitismus in den Jahren des dritten Reiches, mit mehreren innerstädtischen Konzentrationslagern, als Parteizentrale, Verkehrsknotenpunkt und militärischem Produktionsstandort..
..Also: auf die Gefahr hin mich bei unseren internetaffinen Hörerinnen und Hörern ahnungslosen Alters verdächtig zu machen, empfehle ich ausdrücklich die böse, böse, Kopfgeburt des Australischen Satiristen David Thorne mit Namen 27bslash6.com zu finden im sogenannten Internet..
Kurz angerissen haben wir in unserer Rubrik “Was wir sonst noch lesen” diesmal ein Broschüre des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft Dresden, eine Reportage von Hunter S. Thompson sowie einen gewohnt umfangreichen Artikel des New Yorker.
In einer speziellen Rubrik „Was wir sonst noch lesen“ stellen wir heute fünf Bücher vor, bei denen es irgendwie nicht zu ausgewachsenen Rezensionen gelangt hat, die jedoch nichtsdestotrotz fast gänzlich zu empfehlen sind, als da wären:
Ob Uwe Tellkamp mit der biederen Abbildungswut des „Turms“ die ultimative End- und Wendegeschichte der DDR beschrieben hat, muss bezweifelt werden. Dass „Der Turm“ in der bildhaften und geistigen Tradition des deutschen Bildungsbürgertums steht, Historie um störende Elemente zu bereinigen und dabei eigene Handlungen stets als Reaktion, nie Aktion begreift, wird auf knapp 1000 Seiten deutlich. Die Produktion des Werkes als ostdeutscher „Untergang“ durch Bernd Eichinger scheint nicht mehr abwendbar.