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Hörbuch I am America and so can you Rezensionen Stephen Colbert

Unser leuchtendes Vorbild

Stephen Colbert, Talkshowhost mit nicht unbeträchtlichem Einfluß auf die Kultur der Nation, zu der er gehört, nämlich der us-amerikanischen, formuliert in seinem Werk „I am America and so can you“ nichts weniger als den Führungsanspruch an eben diese. Und weil er das so überzeugend macht, wird er wohl eines Tages sein Ziel erreichen: Präsident der Vereinigten Staaten zu werden. Bis dahin müssen die Republikaner aber erstmal zu Kräften kommen. Politik ist Stephen Colbert nichts, traditionelle Werte alles. Und so hörte er auf seinen Präsidenten Barrack Obama, als dieser ihn aufforderte, sich den Kopf zu rasieren, um als echter GI die Truppen im Irak zu unterhalten und den Sieg zu verkünden. Dies alles und mehr findet sich auf Colbertnation.com.

Die Essenz seiner Ansichten nun im hier und heute vorgestellten Hörbuch, gelesen von ihm selbst: „I am America, and so can you!“

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Greenwich Killing Time Hörbuch Kinky Friedman Rezensionen Wiglaf Droste (Vorleser)

Hardboiled with cat

Für alle Freundinnen und Freunde des klassischen hardboiled Kriminalromans mit allen seinen Elementen, also einem misantrophen, zu viel trinkenden und rauchenden Kinky als Detektiv in New York, dazu viel zum harten Leben und die Liebe zu Katzen gibt es ein Hörbuch des Erstlingswerkes vom schachspielenden, muzierenden, sich mit überraschenden Wahlprogrammen profilierenden Kinky Friedman: „Greenwich Killing Time.“ aus dem Jahre 1986.


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Buch Philip Roth Rezensionen The Plot Against America

Amerikanische Dystopie

..Im Unterschied zu Dystopien wie „1984“ von George Orwell oder „The man in the high castle“ von Philip K. Dick entwickelt sich Philip Roths „The plot against America“ langsam aus real-historischen Gegebenheiten und Ereignissen, deren Auswirkungen verfremdet werden und die aufgrund einer annehmbaren Wahrscheinlichkeit eine extrem beklemmende Wirkung erzielen. 1940 gewinnt der Antisemit und Hitlerfreund Charles A. Lindbergh die Präsidentschaftswahlen und eine jüdische Familie findet sich in einem Alptraum wieder, den ihr jüngster Sohn, der achtjährige Philip Roth, erzählt…

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Buch Der Untergeher Heiko Schramm Rezensionen Thomas Bernhard

Möbiusband für Misantrophen

Thomas Bernhards Monolog mit seinen immer wieder variierten Themen, bei denen der Erzähler häufig Gespräche mit Wertheimer, dem Untergeher, repetiert, mit den möbiusbandgleichen Schleifen „sagte er, dachte ich, hatte er gesagt, dachte ich, hatte er gedacht, sagte ich mir“ ist ein Sog, der die gelesenen Sätze im Kopf hören lässt und mindestens für die Zeit der Lektüre bei entsprechender Veranlagung eine ausgeprägte Misantrophie erzeugt. Sehr zu empfehlen.

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Buch Gerta Schumann Hans Greschek Kleistert mit Rezensionen

Klassiker der DIY! Kultur

1959 im Rudolf Arnold Verlag Leipzig veröffentlicht, wurde die „Methodische Anleitung für Werkarbeiten aus Papier und Pappe“, wie auf der 2. Umschlagseite vermerkt, vom Deutschen Zentralinstitut für Lehrmittel für die Verwendung in Bildungs- und Erziehungseinrichtungen der Deutschen Demokratischen Republik empfohlen.
Wer den Klassiker der DIY! Kultur absolviert hat, hat alles für die Streetartkarriere im Paste-up Bereich gelernt: Paste-Up bezeichnet im Allgemeinen ein mit Kleister oder Leim aufgezogenes Plakat. Diese Art der Kunst fällt in die graue Zone der Gesetzesgebung, da die Plakate meist rückstandslos entfernt werden können und somit keine illegale Handlung darstellen.
Die Haltbarkeit läßt sich jedoch mit Glassplittern im Kleister verlängern.

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Buch Harry Thürk Rezensionen Schwarze Blüte, sanfter Tod - Honkong-Krimis Tom Vogel

Klasse Schmöker für Biergarten und Ferien

Bei einem seltenen Besuch in einer Buchhandlung der Realwelt auf der
Jagd nach einem Ferienschmöker glitzerte mich der Untertitel des
Buches an: Hongkong-Krimis. Die ersten Zeilen –  das schnell
mögliche Überfliegen des Buchbeginns gehört wohl zu den
unübertroffenen Alleinstellungsmerkmalen gegenüber dem
Buchhandelsversand – überzeugten mich vollends: „Ich erwachte aus
meinem Kurzschlaf, als meinem Nachbarn das Essen hochkam und die
Stewardeß ihm – über mich hinweg – eine dieser praktischen Tüten
reichte. Sie murmelte etwas von zuviel Tofu im Essen.“

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Buch Ilse Korn Mohr und die Raben von London Rezensionen Tom Wittig Vilmos Korn

Kapitalismus und was man früher – dagegen – hätte tun können…

..erschienen 1962 in der DDR, entwickelte sich in den Folgejahren zu einem
Klassiker der DDR-Kinderliteratur und war zeitweise Pflichtlektüre
für die Einheitsstufen der 6. Klassen der sogenannten
Polytechnischen Oberschule. Am Beispiel der Familie Kling und ihren
Begegnungen mit Karl Marx – im Titel wie im Buch „Mohr“ genannt –
werden die Möglichkeiten durchexerziert, die einem als Mitglied der
Unterschicht im industrialisierten England offenstehen: Ausbeutung,
Armut, Kinderarbeit, oder der Austritt aus der anerkannten
Gesellschaft und Kampf: Diebstahl oder Streik.
Trotz gelegentlichem Pathos, Schwarz-Weiß-Malerei und manchmal
belehrendem Ton: eine spannende Kindergeschichte, die ihren Lesern
einige Antworten abseits des derzeits so beliebtem Volkszorns auf
„die da oben“ gibt…

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Das kurze wundersame Leben des Oscar Wao Jonathan Davis Junot Díaz Rezensionen Vorleser

Von Nerds und Chikkas…

„Oscar Wao ist nicht nur hässlich, fett, introvertiert und ein von Science Fiction besessener Nerd ohne nennenswerte Freunde und – als wäre dies nicht grausam genug – sich dieser Tatsachen ohne Illusionen bewußt. Um sein Leben zur realen Hölle zu machen, trifft seine Erscheinung nicht auf ein nachsichtiges Umfeld, sondern auf die von extremem Machismo geprägte Haltung der dominikanischen Einwanderer in den USA, die Versagen in der Jagd auf Erfolg beim weiblichen Geschlecht mit dem absoluten Versagen gleichsetzen.“

Von New Jersey und der Dominikanischen Republik berichten die Akteure des gandiosen „Das kurze wundersame Leben des Oscar Wao“. Wenn der Verlag es nur geschafft hätte, eine vernünftige Übersetzung in Auftrag zu geben. Aber auch da weiß Frau Lumpini Rat..

The Brief Wondrous Life of Oscar Wao von Junot Díaz

Rezensiert von Irmgard Lumpini
Gelesen von Jonathan Davis

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#titel editieren Buch Es muss nicht immer Kaviar sein Johannes Mario Simmel Rezensionen Tom Wittig Vorleser

Johannes Mario Simmel – Es muß nicht immer Kaviar sein

In „Es muss nicht immer Kaviar sein“ von Johannes Mario Simmel huldigt dieser dem guten Leben und dem antifaschistischen Kampf.

 

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#titel editieren Buch Frauen Marilyn French Rezensionen Susann Bürger Vorleser

Marilyn French – Frauen

„Frauen“ von Marilyn French – Feminismus ist Pflicht keine Kür. Irmgard Lumpini berichtet.

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#noimage #titel editieren Buch Der Turm Heiko Schramm Rezensionen Uwe Tellkamp Vorleser

Uwe Tellkamp – Der Turm

Rezensentin: Irmgard Lumpini
Leseprobe: Heiko Schramm

Ob Uwe Tellkamp mit der biederen Abbildungswut des „Turms“ die ultimative End- und Wendegeschichte der DDR beschrieben hat, muss bezweifelt werden. Dass „Der Turm“ in der bildhaften und geistigen Tradition des deutschen Bildungsbürgertums steht, Historie um störende Elemente zu bereinigen und dabei eigene Handlungen stets als Reaktion, nie Aktion begreift, wird auf knapp 1000 Seiten deutlich. Die Produktion des Werkes als ostdeutscher „Untergang“ durch Bernd Eichinger scheint nicht mehr abwendbar.

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#noimage #titel editieren America (The Book) Buch David Maddox Rezensionen The Daily Show with John Stewart Vorleser

Daily Show with Jon Stewart Presents America (The Book)

Rezension: Irmgard Lumpini
Leseprobe: David Maddox

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#nodescription #noimage #titel editieren Buch Endzeit Joseph Heller Rezensionen Tom Vogel Vorleser

Joseph Heller – Endzeit

Rezensentin: Irmgard Lumpini
Leseprobe: Tom Vogel

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#nodescription #noimage #titel editieren Buch Herman Melville Moby Dick Ray McCrory Rezensionen Vorleser

Herman Melville – Moby Dick

Rezensentin: Irmgard Lumpini
Leseprobe: Ray McCrory

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#nodescription #noimage #titel editieren Buch Katharina Reiche Licht im August Rezensionen Vorleser William Faulkner

William Faulkner – Licht im August

Rezensentin: Irmgard Lumpini
Leseprobe: Katharina Reiche

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#noimage #titel editieren Buch Charles Willeford Heiko Schramm Rezensionen Vorleser Wie wir heute sterben

Im brutalen Süden, unten in Miami..

„The way we die now“, im deutschen „Wie wir heute sterben“, ist der vierte und leider letzte Band einer Reihe, in deren Zentrum Hoke Moseley, ein unter Übergewicht, den drastischen Unterhaltsforderungen seiner Exfrau, den Macken seiner Töchter und den Veränderungen seiner Stadt, Miami, leidender Polizeibeamter, steht.
Quentin Tarantino, sein wohl bekanntester und bekennender Fan zeigt in seinen Filmen viele von Willeford inspiriert scheinende Szenen.
Dieser, nun durch Bilder überlagerte Rückbezug, vermindert die
schockierende und geradezu als Offenbarung gepriesene Wirkung der
Bücher, die diese vor den filmischen Arbeiten Tarantinos gehabt
haben müssen. Nichtdestotrotz folgt hier eine uneingeschränkte Lobpreisung.