„Woraus sich ergibt, dass Junger in seinem Leben kein Freund der Taliban mehr wird. Nicht aus heren ideologischen ZDF-Terrorismus-Expertengründen, sondern weil er ein Jahr lang in einem Vorposten in Afghanisten namens „Restrepo“ gelebt hat. Wie der Posten zu seinem Namen kam, erzählt er mit einer kleinen Geschichte über drei der Platoonmitglieder, die kurz vor dem Abmarsch ins Korangaltal nochmal das Leben genießen, einen Kurzausflug nach Rom machen..“
Schlagwort: Freund
„Seine Lebensumstände sind nicht rosig. Nicht gerade als Wunschkind in proletarische Verhältnisse geboren, beschreibt er seine ersten Kinderjahre in einem Umfeld zwischen Deutschnationalen und Republikanern, in der elektrischer Strom nur für die Beleuchtung genutzt wird und auf dem Herd Wäsche und Essen gekocht werden. Und ihm ist immer klar, dass er am unteren Ende der sozialen Leiter steht, deren Einteilung er sich widersetzt. Immerhin weiß er wie alle seine Freunde bereits mit 4 Jahren, wie die anderen Geschwister gezeugt werden und hat gelernt, dass sich das gut anfühlen soll, während seine reicheren Mitschüler, die ein eigenes Zimmer hatten, überhaupt keine Ahnung haben. „
..jaja, es ist nicht immer einfach eine Studio B Sendung zu überschreiben.
In dieser Sendung:
Reichlich fünfzig Jahre nachdem der in der letzten Sendung vorgestellte Robert Frank die USA bereist und photographiert hat, machte sich ein weiterer Ausländer auf, sich ein Bild zu machen: Stephen Fry, englischer Schauspieler und Schriftsteller besuchte im Auftrag der BBC die USA auf eine sehr gründliche Art und Weise: er stattete jedem Bundesstaat einen Besuch ab – und schrieb darüber ein sehr anregendes und brillant bebildertes Buch: „Stephen Fry in America“ – Herr Falschgold stellt es vor.
Carson McCullers „Das Herz ist ein einsamer Jäger“, wurde erstmals 1940 unter dem Titel „The Heart is a Lonely Hunter“ veröffentlicht. Der Titel des Buches gehört wie der Name des Stückes „Blick zurück im Zorn“ – „Look back in Anger“ von John Osborne zu den geflügelten Worten, die oft in leichten Variationen oder Negationen als Liedtitel, Bildunterschrift oder Zeitungsüberschrift herhalten müssen, ohne dass noch ein wirklicher Bezug zum Original besteht. Irmgard Lumpini ändert dies mit der heutigen Rezension für unserer Hörerinnen und Hörer.
Endlich mal wieder ein Verriß, ein leichter dazu! Zu ungeschickt stellt sich die Polizei beim Versuch an, die eigene Ermittlungsarbeit auf besorgte Eltern abzuwälzen, damit die sich – sollten sie denn den Vorschlägen unserer Freunde und Helfer folgen, nur zum Obst machen können. Das Vehikel hierfür ist ein Faltblatt der Polizer Sachsen: Vom Zeichner zum Straftaeter – eine kostspielige Entwicklung. Frau Lumpini berichtet.
Dazu informiert Herr Falschgold kurz über einen „Letter from Dresden“ im New Yorker und empfiehlt eine Website, die seiner boshaften Art entspricht.
Wie immer viel Freude wünschen
Irmgard Lumpini & Herr Falschgold
Endlich mal wieder ein Verriß, ein leichter dazu! Zu ungeschickt stellt sich die Polizei beim Versuch an, die eigene Ermittlungsarbeit auf besorgte Eltern abzuwälzen, damit die sich – sollten sie denn den Vorschlägen unserer Freunde und Helfer folgen, nur zum Obst machen können.
Außerdem enthalten: rufschädigende Aussagen zur Schreibgerätefirma Edding, und der ausdrückliche Erweckungsruf für weibliche street artists: Auffallend ist die Abwesenheit von weiblichen Adoleszenten im Faltblatt, bei denen scheint eine Karriere als street artist viel erfolgversprechender. Unter dem Radar der Polizei und besorgter Eltern wird es viel einfacher fallen, sich mit Graffiti und Streetart zu beschäftigen, entsprechende Materialien zu besorgen und aktiv zu werden. Also Ladies: Ran an die Dose!
Oh, es riecht gut!
Klingklong, ten o’clock postman, ein fünf Kilo schweres Paket, Aufreißlasche gezogen und plötzlich riecht es nach Papier – frisch bedruckt, da vakuumverpackt bis untern Gabentisch – Weihnachten im Studio B!
Damit Eure artgleichen Geschenke nicht nur so gut riechen wie die unseren, sondern auch genauso spannend, interessant, lustig, traurig, blutig, lecker, klebrig, staubig, seltsam sind, erzählen wir Euch, was in unserem Paket drin sein wird.
Das Ganze wie schon letztes Jahr praktisch in Bücher für Generationen unterteilt, die da von uns willkürlich festgelegt wurden: Kinder, Gleichaltrige, Eltern und Großeltern.
Wir wünschen froheste Weihnachten und die übliche Sauferei eine Woche später,
wie in diesem, so im nächsten Jahr, freudigst,
Irmgard Lumpini und Herr Falschgold
Für alle Freundinnen und Freunde des klassischen hardboiled Kriminalromans mit allen seinen Elementen, also einem misantrophen, zu viel trinkenden und rauchenden Kinky als Detektiv in New York, dazu viel zum harten Leben und die Liebe zu Katzen gibt es ein Hörbuch des Erstlingswerkes vom schachspielenden, muzierenden, sich mit überraschenden Wahlprogrammen profilierenden Kinky Friedman: „Greenwich Killing Time.“ aus dem Jahre 1986.
Apropos Kinder
David Sedaris, Buchautor und Verfasser von Kurzgeschichten im Studio B Leib- und Seelenmagazin „New Yorker“, hat eine Lebensgeschichte wie gemacht als Zielscheibe konservativer Talkshowhosts. Er ist schwul, lebt ein halbes Jahr in New York und das andere mit seinem Freund in Südfrankreich, und ist der einzige Bruder von 5 Schwestern, macht also alles Sinn. In seinem Erstlingswerk, dem Kurzgeschichtenband „Barrel Fever“, auf deutsch „Fuselfieber“, berichtet er unter anderem von seiner Jugend und versucht dabei nur wirklich wenige Klischees auszulassen. Wer das englische Original nicht lesen möchte, muss mit der bei Erstlingswerken leider üblichen, leicht einfallslosen, Übersetzung leben, wird aber mit Humor entschädigt, der oft ein bissel „in your face“ ist und den man mögen muss. Da es sich bei „Fuselfieber“ aber um Kurzgeschichten handelt, sind sie prädestiniert für den Hörbuchgenuss zwischen Wohnungsputz und Mutti-kommt-schon-wieder-zu-Zeitig Panik.
..Im Unterschied zu Dystopien wie „1984“ von George Orwell oder „The man in the high castle“ von Philip K. Dick entwickelt sich Philip Roths „The plot against America“ langsam aus real-historischen Gegebenheiten und Ereignissen, deren Auswirkungen verfremdet werden und die aufgrund einer annehmbaren Wahrscheinlichkeit eine extrem beklemmende Wirkung erzielen. 1940 gewinnt der Antisemit und Hitlerfreund Charles A. Lindbergh die Präsidentschaftswahlen und eine jüdische Familie findet sich in einem Alptraum wieder, den ihr jüngster Sohn, der achtjährige Philip Roth, erzählt…
„Oscar Wao ist nicht nur hässlich, fett, introvertiert und ein von Science Fiction besessener Nerd ohne nennenswerte Freunde und – als wäre dies nicht grausam genug – sich dieser Tatsachen ohne Illusionen bewußt. Um sein Leben zur realen Hölle zu machen, trifft seine Erscheinung nicht auf ein nachsichtiges Umfeld, sondern auf die von extremem Machismo geprägte Haltung der dominikanischen Einwanderer in den USA, die Versagen in der Jagd auf Erfolg beim weiblichen Geschlecht mit dem absoluten Versagen gleichsetzen.“
Von New Jersey und der Dominikanischen Republik berichten die Akteure des gandiosen „Das kurze wundersame Leben des Oscar Wao“. Wenn der Verlag es nur geschafft hätte, eine vernünftige Übersetzung in Auftrag zu geben. Aber auch da weiß Frau Lumpini Rat..
The Brief Wondrous Life of Oscar Wao von Junot Díaz
Rezensiert von Irmgard Lumpini
Gelesen von Jonathan Davis
Sack oder Rute?
Schenken oder geschenkt bekommen – das ist hier nicht die Frage. Egal ob zum Wunschzettel befuellen oder abarbeiten, wir von Studio B stehen kompetent und freundlich zur Seite: jeweils 2×3 Buecher fuer die 4 zu beschenkenden Generation von -2, Oma und Opa bis +1, den Bälgern.
Die Musik in der Sendung kommt bis auf das erste Stueck, Rudolph, The Rednosed Rendeer von Dean Martin, vollstaendig aus der Sendung „A Colbert Christmas: The Greatest Gift of All!“ welche z.Z. leider nur in den USA auf DVD erhaeltlich ist, aber dennoch unsere finale Geschenkempfehlung sein soll, denn es singen Elvis Costello, Toby Keith, John Legend, Willie Nelson und Feist und Steven Colbert ist sowieso der Lustigste von allen (und der findige Internetbenutzer weiss schon, wie er an den Mitschnitt kommt..)
Zeitgmäße Empfehlungen für unsere Altersgenossen
Irmgard Lumpini emfpiehlt:
Jon Ronson – Radikal – Abenteuer mit Extremisten
smoke smoke smoke that cigarette: Eine Verherrlichung des Rauchens
Herr Falschgold empfiehlt:
Robert Musil – Der Mann ohne Eigenschaften
Ray Kurzweil – The Age of Spiritual Machines
Nassim Nicholas Taleb – The Black Swan: The Impact of the Highly Improbable
Rezensent: Irmgard Lumpini
Leseprobe: Angelika Schrobsdorff
Angelika Schrobsdorff liest uns ein Kapitel aus ihrem unterhaltsamen Buch „Die Reise nach Sofia“, in dem ihre Jugendfreundin Ludmilla aus Sofia zum ersten Mal in Paris weilt…