Wenn man die Hässlichkeit Junot Diaz‘ Oscar Wao kombiniert mit der Aussichtslosigkeit John Updikes‘ Rabbit erhält man – Heinz Strunk. Auch er hat ein trauriges Leben der Onanie in einer hässlichen Kleinstadt vor sich, im Angesicht der Akne – doch dann kommen sie: Die Tiffanys.
Nachdem wir den letzten Pulitzerpreis zwar lange vor dessen Verleihung gelesen hatten, aber erst zu dessen Deutscher Veroeffentlichung besprochen haben, warten wir dieses mal nicht so lange: Beat the Reaper von Josh Bazell wird’s (oder auch nicht). Dazu der Mann, der die Aeh’s und Mhh’s Alexander Kluges mit Inhalt fuellte, bis er scheissefrueh verstarb: Krieg ohne Schlacht: Leben in zwei Diktaturen. Eine Autobiographie von Heiner Müller. Irmgard Lumpini nimmt sich wahrscheinlich Die Alleinseglerin von Christine Wolter vor, aber das ist alles noch im Flux.. Was wir verreissen oder lobpreisen hört ihr ab 9. April hier auf diesen Pixeln!
Der Frühjahrsputz steht an! Wir haben unser altes Design einfach nicht mehr ausgehalten, es war irgendwann mal sehr schön, aber es lud nicht gerade zum Stöbern ein und war pain-in-the-ass zu befüllen. Also haben wir etwas vorfristig den Hebel umgelegt, es zwickt und zwackt noch an allen Ecken und Enden, aber die aktuelle Sendung wird so präsentiert, wie wir uns das vorstellen und auch die [intlink id=“1″ type=“category“]alten Beiträge sind zu finden[/intlink], wenn auch noch völlig ungeordnet.
Die Rezensionen sind schnellstmöglich auch wieder als Downloads verfügbar (schon passiert) und die Podcastfunktion müssen wir nochmal testen, wenn Frau Lumpini ihren alten Ipod wiedergefunden hat.
Leise kriselt der Schnee
Solche Sendungsueberschriften kommen raus, wenn man zu viel fern schaut. Doch solcherlei Zustand zu ermeiden gibt es unsere Sendung. Und damit der Entzug von der Krisenberichterstattung nicht zu kalt von Statten geht, praesentieren wir heute Buecher, die mit mehr oder weniger gutem Willen betrachtet, alle von kleinen oder grossen Krisen leben und berichten,
Am Ende sind diese Werke aber allesamt einfach nur gute Buecher (ok, eines wurde von Frau Lumpini eher in die Rubrik „wichtig“ sortiert) und so enden wir nicht nur mit dem Wunsch bester Unterhaltung als auch dem feierlichen Versprechen nach mehr Verissen. Vielleicht schon in der naechsten Sendung
In „Es muss nicht immer Kaviar sein“ von Johannes Mario Simmel huldigt dieser dem guten Leben und dem antifaschistischen Kampf.
Ein Black Swan ist ein unerwartetes Ereignis und der Titel des Buches von Nassim Nicolas Taleb. Herr Falschgold ist begeistert.
„Frauen“ von Marilyn French – Feminismus ist Pflicht keine Kür. Irmgard Lumpini berichtet.
Badmahan! Badmahan!
Ein Buch wie ein Roadmovie, ein sehr spannendes dazu: „American Gods“ von Neil Gaiman – Herr Falschgold philosphiert die halbe Rezension um den heissen Brei herum um ja nichts zu verraten..
Sack oder Rute?
Schenken oder geschenkt bekommen – das ist hier nicht die Frage. Egal ob zum Wunschzettel befuellen oder abarbeiten, wir von Studio B stehen kompetent und freundlich zur Seite: jeweils 2×3 Buecher fuer die 4 zu beschenkenden Generation von -2, Oma und Opa bis +1, den Bälgern.
Die Musik in der Sendung kommt bis auf das erste Stueck, Rudolph, The Rednosed Rendeer von Dean Martin, vollstaendig aus der Sendung „A Colbert Christmas: The Greatest Gift of All!“ welche z.Z. leider nur in den USA auf DVD erhaeltlich ist, aber dennoch unsere finale Geschenkempfehlung sein soll, denn es singen Elvis Costello, Toby Keith, John Legend, Willie Nelson und Feist und Steven Colbert ist sowieso der Lustigste von allen (und der findige Internetbenutzer weiss schon, wie er an den Mitschnitt kommt..)
Oma und Opa, so sagen sie gerne, haben doch schon alles.. Wir beweisen das Gegenteil.
Irmgard Lumpini emfpiehlt:
Alfred Döblin – November 1918 Eine deutsche Revolution – Erster Teil: Bürger und Soldaten 1918
Patricia Cornwall – Ein Fall für Kay Scarpetta
Rosamunde Pilcher – Die Muschelsucher
Herr Falschgold empfiehlt:
Victor Klemperer – Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten
Thomas Mann – Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull (Hoerbuch)
Den Eltern, so heisst es, haben wir alles zu Verdanken und Weihnachten ist die Zeit, sich zu revanchieren..
Irmgard Lumpini emfpiehlt:
Charles Willeford – Wie wir heute sterben
Richard Klein – Schoener blauer Dunst
Truman Capote – Werke: Die Hunde bellen: Reportagen und Porträts
Herr Falschgold empfiehlt:
Terry Brooks – Der verschenkte Koenig (oder auf Englisch: Magic Kingdom for Sale–Sold!)
Tom Reynolds – I Hate Myself And Want To Die. Die 52 deprimierendsten Songs aller Zeiten (oder auf Englisch: I Hate Myself and Want to Die: The 52 Most Depressing Songs You’ve Ever Heard)
Douglas Adams – Dirk Gently’s Holistische Detektei (oder auf Englisch: Dirk Gently’s Holistic Detective Agency und als Hoerbuch)
Zeitgmäße Empfehlungen für unsere Altersgenossen
Irmgard Lumpini emfpiehlt:
Jon Ronson – Radikal – Abenteuer mit Extremisten
smoke smoke smoke that cigarette: Eine Verherrlichung des Rauchens
Herr Falschgold empfiehlt:
Robert Musil – Der Mann ohne Eigenschaften
Ray Kurzweil – The Age of Spiritual Machines
Nassim Nicholas Taleb – The Black Swan: The Impact of the Highly Improbable
Irmgard Lumpini emfpiehlt:
Gustav Schwab – Sagen des klassischen Altertums
Alexander Wolkow – Der Zauberer der Smaragdenstadt
James Krüss – Timm Thaler oder das verkaufte Lachen
Herr Falschgold empfiehlt:
Märchen der Brüder Grimm
Eduard Bass – Klapperzahns Wunderelf
Schrader/Stengel – So ein Struwwelpeter: Lustige Geschichten und drollige Bilder für Kinder von 3 bis 6 Jahren (Alle Gedichte gelesen von Irmgard Lumpini und Herrn Falschgold wie im Beitrag gehoert gibt es hier)
Mit Uwe Tellkamps „Der Turm“ – im Untertitel „Geschichte aus einem versunkenen Land“ – hat dieses Jahr ein Dresdner-DDR-Roman den Deutschen Buchpreis gewonnen, mit dem seit 2005 der Börsenverein des deutschen Buchhandels durch eine wechselnde Jury den „besten Roman deutscher Sprache“ auszeichnet.
Unbestritten ist, dass sich der Gewinn direkt auf die Absatzzahlen auswirkt, ob dies nun tatsächlich für die Qualität des Buches spricht, wird hier untersucht. Nach wie vor steht „Der Turm“ auf Platz 1 der Verkaufsliste, und um zu wissen, womit sich die Deutschen und lokal die Einwohner der Barockperle Dresden zur Zeit in den Schlaf wälzen, ist eine Lektüre des Buches, zumindest aber einiger der in Hülle und Fülle erschienenen Rezensionen für unsere Redaktion Pflicht.
Rezensentin: Irmgard Lumpini
Leseprobe: Heiko Schramm
Ob Uwe Tellkamp mit der biederen Abbildungswut des „Turms“ die ultimative End- und Wendegeschichte der DDR beschrieben hat, muss bezweifelt werden. Dass „Der Turm“ in der bildhaften und geistigen Tradition des deutschen Bildungsbürgertums steht, Historie um störende Elemente zu bereinigen und dabei eigene Handlungen stets als Reaktion, nie Aktion begreift, wird auf knapp 1000 Seiten deutlich. Die Produktion des Werkes als ostdeutscher „Untergang“ durch Bernd Eichinger scheint nicht mehr abwendbar.
Rezensent: Herr Falschgold
Leseprobe: Heiko Schramm
Ist Uwe Tellkamp der Thomas Mann des 3. Jahrtausends? Herr Falschgold beleuchtet des Autors Ambition und deren Ausführung..