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Liesmich!

Die Überschrift der heutigen Sendung ist nicht nur der bei den meisten von uns  rezensierten Werken berechtigter Aufschrei ebendieser, sondern, in seiner englischen Form, der readme.txt, Beginn einer wilden Jagd um die Welt im heute von Herrn Falschgold rezensierten Werk REAMDE. Ja, [sic], wenn wir auf solcherlei armseeligen Intellektualitätsbeweis stehen würden, richtig falsch geschrieben, zeigt Neal Stephenson diesmal vor allem im Titel an, dass er ein grosser Sprachverdreher ist und liefert im Buch stattdessen gewaltige Actionkost ab.

Irmgard Lumpini folgt Jon Ronson in die Welt des Wahnsinns und muss dafür nicht weit – wie jeder zurechnungsfähige Zeitgenosse weiß: dies ist unsere Welt. Soweit sowieso bekannt – dabei bedient sich Jon Ronson jedoch unterschiedlichster Quellen, und er tut dies äußerst unvoreingenommen. So scheut er sich nicht, mit Mitgliedern von Scientology Kontakt aufzunehmen, auch wenn er als rationaler Vernunftsmensch – für den er sich meist hält – dieser relegiöse Organisation und ihren Lehren zutiefst misstrauisch gegenübersteht. Diese Offenheit ermöglicht ihm Kontakte und Einsichten, die hierzulande eher selten zu finden sind, wo zwar mit objektivem Gestus, aber aus einem starren Werte- und Vorurteilssystem heraus Ereignisse und Personen eingeordnet werden und ein Großteil von Jon Ronsons Quellen von vornherein abgelehnt würde.

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Drogen, Helden, Staatsverschuldung

In dieser Folge:

Ging Niall Fergusson in „The Ascent of Money“, hier vor einigen Monaten rezensiert, das hochaktuelle Thema Staatsverschuldung sachlich, erklärend und hochinformativ an, versucht sich nun Albert Brooks in „2030“ an diesem Thema in der Form eines Romans. Die Betonung liegt auf  „versuchen“.

James Ellroy, der Erfinder des Hauptheldenlosen Thrillers, hat einen würdigen Apprentice gefunden: Don Winslow entwickelte sich von einem machbaren Krimiserienschriftsteller 2006  mit „Power of the Dog“ zum Meister des mäandernden Kriminalwälzers, was dieses Jahr  selbst die Preisverleiher der Tatortnation anerkennen mussten  – „Tage der Toten“ heisst das Buch seit letztem Jahr übersetzt (und ist seit diesem Jahr im Paperback zu haben).

Und weil das Leben zu kurz für Langeweile ist, werden auch 2 persönliche Superstars vorgestellt: Ausführlich wird das Lebenswerk von Garrison Keillor in Radio- und Literaturwelt gewürdigt, und Nigel Slater, der schon einmal für die Gourmets vorgestellt wurde (hier), erfährt nun Würdigung für sein Verständnis des Lebens von Menschen, die keine 5 Stunden in ein Menü investieren können, aber gut essen wollen.

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Alles Nazis.

Ob Revolution in Nordafrika, Umsturz in Pakistan oder Regierungswechsel in Portugal – was wie und warum und aus welchem Anlass in den Ländern, beteiligten Parteien und Köpfen der Menschen geschieht, ist aus dem Ausland selten sofort zu verstehen. Noch schwieriger wird es, Ereignisse zu rekonstruieren und die Ursachen, Auswirkungen oder Motive der handelnden Personen zu verstehen, wenn diese Jahrzehnte zurückliegen und durch Historisierung verfremdet wurden.

Obwohl oder vielleicht auch weil die Zeit des Nationalsozialismus überwiegend gut erforscht scheint, und unzählige Male die Geschichte der Machtergreifung der Nationalsozialisten erzählt wurde, ist man immer wieder überrascht andere Blickwinkel zu entdecken, die diese Zeit nicht immer erklären, aber lebendig werden lassen. Ob der Irrtümer, denen man vielleicht doch erlegen war, beurteilt man am Ende so manche Nachricht über aktuelle Ereignisse etwas vorsichtiger.

Zwei Bücher, die die Zeit zwischen 1933 und 1936 in Deutschland aus sehr interessanten Perspektiven beleuchten, werden heute besprochen:

  • In the Garden of Beasts: Love and Terror in Hitler’s Berlin: Love, Terror, and an American Family in Hitler’s Berlin von Erik Larson
  • Nachrichten aus Berlin: 1933-36 von Antoni Graf Sobánski

Die zeitliche Deckungsgleichheit der Werke liess uns diesmal vom Schema Rezension/Lesung abweichen – stattdessen setzten sich Irmgard Lumpini und Herr Falschgold in die Küche und stellen die Bücher vor, unterhalten sich über sie und lesen aus ihnen – zur Erhellung der geneigten Hörerschaft.

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Sternenklare Sommernächte

Auch Rezensenten, denen mit dem Buch vorm Kamin der Winter nicht so viel zu schaffen machen sollte wie spargeldünnen Langlaufzealoten, geht die kalte Dunkelheit gelegentlich gehörig auf den Keks.

Um so verwunderlicher, dass dem Verfasser des Aufmachers für die aktuelle Studio B Sendung erst justament beim Schreiben dieser Zeilen auffällt, dass alle drei besprochenen Bücher zu großen Teilen in schweißtreibenden Jahreszeiten und Gegenden spielen. Das spricht wohl deutlich für die inhaltlichen Fesselungskünste der Werke, die da wären:

The Summer Without Men von Siri Hustvedt:  Irmgard Lumpini ist ob des auf billigstem Papier gedruckten Paperbacks der englischen Ausgabe von Siri Hustvedts neuem Roman „The Summer Without Men“ gerührt: die älteste Geschichte des Patriarchats (Mann verläßt Ehefrau nach 30 Jahren für eine Jüngere) wird mit Poesie, seltsamen Briefwechseln, einem pornographischen Tagebuch, Wissenschaftsgeschichtskritik, unzähligen Frauen jeder Generation und einer Vorläuferin der Stitch’n’Bitch Bewegung intim und hinreißend erzählt.

Spin von Robert Charles Wilson: Offiziell ein Science Fiction Roman und passend auch mit einer grandiosen, fantastischen Idee gesegnet – aber trotzdem viel mehr als das.

und

Die Lügen des Locke Lamora von Scott Lynch: Ein gerissener Roman über gerissene Betrüger in einer Fantasywelt irgendwo zwischen Venedig und Alchemistan

Viel Vergnügen wünschen

Irmgard Lumpini und Herr Falschgold

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Aufmacher Komplette Sendung Rezensionen

Buchgeschenkt!

Wie jedes Jahr im Dezember wird aus „Studio B – Lobpreisung und Verriss“ das letzte beschreibende Substantiv gestrichen und ausschliesslich empfehlenswertes Lesewerk den weihnachtgeschenkpanischen Hörerinnen und Hörern an’s Herz gelegt, auf dass diese es Freund und Feind unter den Weihnachtbaumen amazonieren.

Irmgard Lumpini übernahm in diesem Jahr die Rolle der anspruchsvollen Rezensentin und Herr Falschgold empfahl dazu Gut-Triviales:

Don Delillo – Mao II.

Thoms Pynchon – Vineland

Egon Nehuhaus – Spinnewipp: Autobiographischer Roman

Uwe Johnson – Jahrestage: Aus dem Leben von Gesine Cresspahl. Einbändige Ausgabe (suhrkamp taschenbuch)

Philip K. Dick – Flow, My Tears, the Policeman Said (S.F. Masterworks)

Joachim Ringelnatz – Kinder-Verwirr-Buch

Lee Child – Größenwahn: Ein Jack-Reacher-Roman

Richard Dawkins – Die Schöpfungslüge: Warum Darwin recht hat

Ken Follet – Die Säulen der Erde: Das WDR Hörspiel. Hörspiel

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Facebookyfication

Stell Dir eine Welt vor, in der über jedermanns Kopf eine Blase mit seinem Namen steht, seine Reputation, seine selbstgewählte Aufgabe im Leben, drunter ein „Like“ Button, rechts unten eine Anzeige über den Zustand der Demokratie in der Welt und in der näheren Umgebung, eingeblendet auf derInnenseite Deiner Brille, wann immer Du sie aufhast, es Dir möglich ist, Daten zu Deiner Umgebung und den Dich umgebenden Personen und Objekten einzublenden und zu manipulieren. Klingt wie Overload, aber das klang Twitter und Facebook vor zwei Jahren auch noch. Diese Welt, wie beschrieben, hat sich Daniel Suarez ausgedacht und neben einer spannenden Handlung auch ein gehöriges Stück Gesellschaftskritik, aber auch -vision gepackt, in seine Bücher „Daemon“ und „Freedom™“. Wir stellen Sie vor.

Am 5. November war Jörg Sundermeier vom Verbrecherverlag hier in Dresden im AZ Conni und stellte „Almaterstr.“ von Germar Grimsen vor und las daraus, wir senden einen Mitschnitt.

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Buch Komplette Sendung Rezensionen

Rubel rollt!

Wir im Studio B sind, was die gerade stattfindende Frankfurter Buchmesse betrifft, ein wenig behindert. Inhaltlich sind wir im letzten Jahr der Frische, Innovation und viefaeltigen Unmiefigkeit amerikanischen Literatur soweit verfallen, dass zumindest ein Teil der Redaktion zur Zeit einfach kein deutsches Buch anfassen mag.  Nicht der beste Anreiz zum Besuch der groessten Deutschen Buchmesse. Aber selbst wenn man diese als die groesste Buchmesse der Welt sieht, was sie laut buchmessenmarketinggepflegte Wikipedieintrag ist, und man die auch in diesem Jahr wieder aufkommende und anlaesslich der Amazon-Kindle Verkaufszahlen nicht alberne sondern absurde „Isch les dor ni am PC“ E-Bookdiksussion ausblenden koennte, sind wir froh dass wir nicht zu einer Verkaufsschau muessen. Wir sind hier naemlich nicht auf Arbeit. Dass uns, uebrigens Jahr fuer Jahr, dieser Weg erspart bleibt und das Studio B Publikum dennoch von einigen deutschsprachigen Fundstuecken erfaehrt, verdanken wir auch diesmal wieder dem Verband Freier Radios Oesterreich und dem von ihm kooperiertem Literadio. Literadio ist einerseits ein Archiv für Aufnahmen von AutorInnen-Lesungen, Buchpräsentationen von Verlagen, Literaturdiskussionen und Literaturveranstaltungen und bietet andererseits Live Radioprogramm von speziellen Literaturevents via Internet und in Kooperation mit besagtem Verband Freier Radios Österreich auch On Air.
In diesem Jahr war Literadio also wieder anstatt unser auf der Frankfurter Buchmesse vertreten, wo sie Autor_innengespräche führten und Lesungen und Performances eine Bühne boten. In der folgenden Stunde sind Ausschnitte von diesen Veranstaltungen zu hören.
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Krieg ist immer.

Zur Zeit sind es knapp 40.  In Afghanistan kämpfen Amerikanische Truppen jetzt im 10. Jahr. Während der Krieg in den Medien durch Zahlen und Zeiten, Feinde und Verbündete, Regionen und Gebiete dargestellt wird, leben und sterben vor Ort Menschen, sogenannte Soldaten. Was in deren Kopf vorgeht, wie ein Alltag zwischen Leben und Tod bewältigt wird und welche Auswirkungen das auf die Gesellschaft vor Ort und daheim hat, hat der Journalist Sebastian Junger ein Jahr lang beobachtet und in einem Buch mit dem alles sagenden Titel „WAR“ beschrieben. Herr Falschgold stellt es vor.

Der 2. Weltkrieg wird in Egon Neuhaus‘ Roman „Spinnewipp“ aus ungewohnter Perspektive beschrieben: von jemanden, der die erste Hälfte des Nationalsozialismus in Erziehungsheimen und die zweite Hälfte in der Wehrmacht überlebte, und auch in der Nachkriegszeit ganz unten war. Er erzählt klar, unprätentiös und manchmal derb, und ist dabei eminent komisch, aber niemals weinerlich. „Spinnewipp“ ist eine Autobiographie, die in das Lektüreprogramm jeder Schule aufgenommen werden sollte, und eines Tages als Klassiker – jedoch gelesen – in jedem Bücherschrank stehen wird.

Jack Reacher, Protagonist einer bis jetzt 14 Bände umfassenden Thriller Serie, hat seine markanteste Narbe im Libanonkrieg erhalten. Warum die Reihe trotz holzschnittartiger Zeichnung der Charaktere eine Sommerobsession rechtfertigte, erzählt Irmgard Lumpini.

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Nur Verbrechen macht die Welt gerecht.

Der Verbrecherverlag. Berlin wird 15. Wir feiern kräftig mit, denn, was es ohne den Verbrecherverlag nicht gäbe:

  • welterklärende Anthologien wie „Das Buch vom Trinken“ und „Das Buch vom Klauen“ oder Städtebücher, die Lokalpatrioten erschrecken und stets die Ist-Zustände der vorgestellten Orte beschreiben, um schnell historisch zu werden
  • bösartig grandiose Romane von Gisela Elsner, die bisher nur im russischen erschienen wie „Heilig Blut“ oder im Nachlass entdeckt wurden wie „Otto der Großaktionär“
  • die großartigen Comics von Oliver Grajewski
  • den mit bisher 5 veröffentlichten Büchern noch längst nicht abgeschlossenen Versuch, das Werk Gigi Margwelaschwilis vollständig zu veröffentlichen
  • die superbe Filitreihe, die sich mit unterschiedlichsten filmtheoretischen Ansätzen und Literatur zu Film beschäftigt
  • eine Werkschau von Rudolf Lorenzen
  • Neuauflagen von Irmtraut Morgner
  • einen neuen Gedichtband von Georg Kreisler…

Deshalb führten wir ein Interview mit einem der Gründer des Verlages, Herrn Sundermeier, einer Interviewsau vor dem Herrn.

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You can win it all!

In der heutigen Sendung setzt Frau Lumpini ihre Rezension von „When Everything Changed: The Amazing Journey of American Women from 1960 to the Present“  fort und schwärmt weiter von Gail Collins neuem Standardwerk über die Emanzipation der us-amerikanischen Frauen im 20. Jahrhundert.

Vor 20 Jahren spielte ein recht junger Harrison Ford die Hauptrolle des Richters Rusty Sabich in „Aus Mangel an Beweisen“. Das dem Film zugrunde liegende Buch von Scott Turow, „Presumed Innocent“, findet jetzt, zwei Jahrzente später seine Fortsetzung in „Innocent“ und Herr Falschgold ist angetan.

Unsere Dies-und-Das-Rubrik „Was wir sonst noch lesen“ kommt um zwei Ereignisse der Weltgeschichte nicht herum: dernTriumph von uns Lena beim Grand Prix Eurovision de la Chanson und die Fussball-WM ab morgen in Südafrika. Musikalische und fussballerische Grundlagenwerke werden vorgestellt.

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Irmgard! Die Ludditen kommen..

..sagte Herr Falschgold zu seiner Kollegin nach dem Lesen der Klappentexte von Jaron Laniers „You Are Not a Gadget: A Manifesto“ und Frank Schirrmachers „Payback“. Es war die Zeit, als die Facebookdebatte auch ausserhalb der Panischen Republik Deutschland Wellen schlug und es dem Herrn Falschgold danach war, sein Missfallen darob zu äussern. In der Hoffnung kluge Dinge übers Internet zu lesen, griff er also zu eben genannten Büchern – ob diese betrogen wurde, ist in dieser Ausgabe von Studio B zu hören.

Frau Lumpini bespricht  „When Everything Changed, The Amazing Journey of American Women from 1960 to the Present “ der New York Times Kolumnistin Gail Collins – und um dem Buch gerecht zu werden gleich in zwei Teilen, in dieser Show also der erste.

Das Fernsehköche klug, bescheiden und überhaupt sympathisch sein können, klingt unwahrscheinlich – ist aber möglich, wie Herr Falschgold wusste, seitdem er die von Vincent Klink herausgegebene literarische Kampfschrift Häuptling Eigener Herd für’s Studio B rezensiert hatte – jetzt erklärt Vincent Klink selbst, wie das passieren konnte in „Sitting Küchenbull“.

Und schließlich bespricht Irmgard Lumpini „Stone Butch Blue“s von Leslie Feinberg, den Klassiker der Gender Literatur.

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Dressur: Nahrungsaufnahme & Gebaren

In der heutigen Sendung geht es um Erziehung, und mehr noch, um ihre Zumutungen: Um die von Tieren, wenn Gerhard Zapff im ob seiner holprigen Sprache schwer lesbaren Kompendium „Vom Flohzirkus zum Delphinarium“ Tierdressuren beschreibt, die heute (hoffentlich) nur noch als Quälereien wahrgenommen werden können, und um die von Menschen, wenn die vom Feinschmeckergeist nicht geküssten Ostdeutschen etwas über gutes Essen und die Lust daran lernen sollen, und dies mit Aphorismen von Friedrich Engels schmackhaft gemacht werden soll.

Erfolgreich und ruhmessatt zog sich Alexandre Dumas zum Ende seiner Tage („Der Graf von Monte Christo“, „Die drei Musketiere“) zusammen mit seiner Köchin auf’s Land zurück und schrieb auf eintausend Druckseiten ein, falsch, „Das Große Wörterbuch der Kochkunst“. Erst vor einigen Jahren auf Deutsch erschienen ist es Anekdotensammlung, Geschichtsbuch und Inspiration für einen jeden, der die Zubereitungshinweise auf der Miracolipackung nicht mehr lesen muss und trotzdem einen Teller Spaghetti mit Tomatensoße herausbekommt.

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Das Herz ist ein reisender Sprayer!

..jaja, es ist nicht immer einfach eine Studio B Sendung zu überschreiben.

In dieser Sendung:

Reichlich fünfzig Jahre nachdem der in der letzten Sendung vorgestellte Robert Frank die USA bereist und photographiert hat, machte sich ein weiterer Ausländer auf, sich ein Bild zu machen: Stephen Fry, englischer Schauspieler und Schriftsteller besuchte im Auftrag der BBC die USA auf eine sehr gründliche Art und Weise: er stattete jedem Bundesstaat einen  Besuch ab – und schrieb darüber ein sehr anregendes und brillant bebildertes Buch: „Stephen Fry in America“ – Herr Falschgold stellt es vor.

Carson McCullers „Das Herz ist ein einsamer Jäger“, wurde erstmals 1940 unter dem Titel „The Heart is a Lonely Hunter“ veröffentlicht. Der Titel des Buches gehört wie der Name des Stückes „Blick zurück im Zorn“ – „Look back in Anger“ von John Osborne zu den geflügelten Worten, die oft in leichten Variationen oder Negationen als Liedtitel, Bildunterschrift oder Zeitungsüberschrift herhalten müssen, ohne dass noch ein wirklicher Bezug zum Original besteht. Irmgard Lumpini ändert dies mit der heutigen Rezension für unserer Hörerinnen und Hörer.

Endlich mal wieder ein Verriß, ein leichter dazu! Zu ungeschickt stellt sich die Polizei beim Versuch an, die eigene Ermittlungsarbeit auf besorgte Eltern abzuwälzen, damit die sich – sollten sie denn den Vorschlägen unserer Freunde und Helfer folgen, nur zum Obst machen können. Das Vehikel hierfür ist ein Faltblatt der Polizer Sachsen: Vom Zeichner zum Straftaeter – eine kostspielige Entwicklung. Frau Lumpini berichtet.

Dazu informiert Herr Falschgold kurz über einen „Letter from Dresden“ im New Yorker und empfiehlt eine Website, die seiner boshaften Art entspricht.

Wie immer viel Freude wünschen

Irmgard Lumpini & Herr Falschgold

 

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Oh, es riecht gut!

Klingklong, ten o’clock postman, ein fünf Kilo schweres Paket, Aufreißlasche gezogen und plötzlich riecht es nach Papier – frisch bedruckt, da vakuumverpackt bis untern Gabentisch – Weihnachten im Studio B!

Damit Eure artgleichen Geschenke nicht nur so gut riechen wie die unseren, sondern auch genauso spannend, interessant, lustig, traurig, blutig, lecker, klebrig, staubig, seltsam sind, erzählen wir Euch, was in unserem Paket drin sein wird.

Das Ganze wie schon letztes Jahr praktisch in Bücher für Generationen unterteilt, die da von uns willkürlich festgelegt wurden: Kinder, Gleichaltrige, Eltern und Großeltern.

Wir wünschen froheste Weihnachten und die übliche Sauferei eine Woche später,

wie in diesem, so im nächsten Jahr, freudigst,

Irmgard Lumpini und Herr Falschgold

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Weihnachtszeit – Die Zeit des Lesens ist vorbei!

Der Sommer wird bereits schmerzlich vermisst, aber spätestens, wenn die ersten Nachfragen nach den Plänen für die Silvesterparty schamhaft vorgetragen werden, weiß man, die Zeit des Faulenzens in der Sonne und der spontanen Treffen im Biergarten, als selbst durch den östlichen Teil Deutschland ein Hauch von karibischer Spontanität wehte – nur unterbrochen von vielen Siestas mit dicken Schmökern, sei es am Strand oder auf dem heimischen Sofas – ja, diese Zeit ist nun vorbei.

Denn ab sofort heißt es: Planung ist alles, wenn man nicht – egal, ob Weihnachtshasser oder nicht – die letzten Wochen des Jahres im Dauerstress verbringen möchte – und sei er nur durch die Vermeidung ebendiesen doch latent vorhanden.

Genug der Betätigungen, die den sinnlichen Genuß des Buchlesens verhindern. Plätzchenbacken, Stollen in Kinderbadewannen kneten, die Räuchermännl und die Schwippbögen und die Pyramiden aufstellen, den Weihnachtsschmuck sortieren und das Silberbesteck putzen, Geschenke einpacken und Anhänger beschriften, bei all diesen Vorbereitungen handelt es sich um Tätigkeiten, die, ob man sie mag oder nicht und dann trotzdem tut, um Vorrichtungen, die durch Hörbücher entscheidend verbessert werden können.

In dieser Sendung stellen wir Hörbücher vor, damit die Beschäftigung mit Literatur für die letzten Wochen des Jahres nicht vollständig aufgegeben werden muss.

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Verriss!

Es ist ja nicht so, dass wir bei Studio B nicht gerne verissen – wenn man nur das Werk dazu nicht lesen müsste! Doch für diese Sendung musste es sein:

Immer irritierter vom Erfolg der sublim- (oder auch nicht) reaktionären Erfolgsserie „Twilight“ beschloss sich Irmgard Lumpini des Themas entlarvend anzunehmen und kann nun berichten, wie die Faszination zustande kommt und warum das nicht gut ist.

Wieso die Romane Dan Browns einen derartigen Erfolg haben, kann, zumindest was die belletristische Ebene der Frage betrifft, von Herrn Falschgold nicht beantwortet werden. Der Sinn und Zweck der Bücher Dan Browns konnte geklärt werden: es handelt sich um literarischen Fastfood mit all seinen bekannten Ursachen und Nebenwirkungen.

Kurz angerissen haben wir in unserer Rubrik „Was wir sonst noch lesen“ haben wir diesmal ein Broschüre des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft Dresden, eine Reportage von Hunter S. Thompson sowie einen gewohnt umfangreichen Artikel des New Yorker.